Klinikum Universität München // Jahresbericht 2013 - page 25

HerzChirurgie
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Do.
19. September
Sa.
21. September
Um 1:15 Uhr morgens landet die Ma-
schine in Berlin-Tegel, vonwo der Pati-
entmit einer Intensivambulanz insDeut-
sche Herzzentrum gebracht wird. Das
Spezialistenteamübergibt denPatienten
an die Kollegen vor Ort undmacht sich
danachauf denRückflug.
Das ECLS-Team aus München spricht
dieDetailsdesTransportsmit denKolle-
gen der Schweizerischen Rettungsflug-
wacht Rega ab. Ein Spezialjet wird be-
reitgestellt. Herzchirurg Dr. Nawid
Khaladj undKardiotechnikerFrankBorn
machen sichbereit. Sie treffen inZürich
aufdiezweiPilotenunddasFlightMedi-
cal Team – zwei Intensivmediziner und
eineAnästhesie-/Intensivpflegekraft.
Das ECLS-Team hebt um 20:00Uhrmit
dem Rega-Ambulanzjet in Richtung
Kuwait ab. Die Maschine landet nach
sechs Stunden Flugzeit. Nach kurzer
Pause beginnt dieBehandlungdes Pati-
enten, der sich in einem lebensgefährli-
chen Zustand befindet. Sofort schließen
ihn die Spezialisten an die eigeneMini-
Herz-Lungen-Maschine an. Seine Nie-
renbeginnenwieder richtig zuarbeiten.
GiftstoffeundStresshormonezirkulieren
imKörper. DasTeamentschließt sich zu
einem Verfahren, um die gefährlichen
Substanzen aus seinem Organismus zu
entfernen. Sein Zustand stabilisiert sich
binnen Minuten. Er ist jetzt transport­
fähig. Um 17:00Uhr startet der Jet zum
fast achtstündigenRückflugnachBerlin,
welcher ohnenennenswerteKomplikati-
onenverläuft.
Dieneuen technischenMöglichkeiten
derMini-Herz-Lungen-Maschine
sindnochnicht soverbreitetwie
gewünscht.DasTeamderHerzchirur-
gischenKlinik informiert.
„DieEinbindungdernationalen
Rettungsdienstebeginntgerade“, sagt
Prof.ChristianHagl.Dasbedeutet: In
2014sindderHerzchirurgundsein
ECLS-Team immerwiederunterwegs,
umaufFortbildungendieExistenzder
mobilenMini-Herz-Lungen-Maschine
publikzumachen.DieKosten trägtdas
Klinikum.Nochsinddieneuen techni-
schenMöglichkeitennichtderartbe-
kannt,dassÄrzteundRettungskräfte
wieautomatischdasMünchnerECLS-
Teamanfordern,wennesangezeigt ist.
„Deshalb“, erklärtHagl, „müssenwir
die Informationüberdie innovative
Techniksobreitwiemöglichstreuen,
damitnochmehrPatientenalsbisher
zuunsverlegtwerdenkönnen.“Auch in
kleinereKliniken,dienichtübereine
Herzchirurgieverfügen.2013 istauch
dieDeutscheLuftrettungmehrfachzu-
sammenmitdenECLS-Expertenaus-
gerückt. „DieKooperationbeidenEin-
sätzen“, lobtKardiotechnikerFrank
Born, „klappthervorragend.“Auch im
KlinikumderUniversitätMünchen
selbst läuftdieZusammenarbeitder
verschiedenenÄrzteundAbteilungen
gut.SobaldeinNotfallpatient inden
SchockraumderNotambulanzeinge-
liefertwirdundmassiveHerzprobleme
hat, startetderHerzalarm.Unddie
Ärzteklärendannab,obderPatient
vonderMini-Herz-Lungen-Maschine
profitierenkönnte. „Dann“, soBorn,
„werdenwirgerufen.“
Trommelnfürden
kleinenLebensreTTer
Kuwait
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