Klinikum Universität München // Jahresbericht 2013 - page 19

HerzChirurgie
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FrankBorn istKardiotechniker
ausLeidenschaft.Mit derRoutine
imAlltaggibt er sichnicht zufrieden.
SeinEhrgeiz führte zurneuen
Mini-Herz-Lungen-Maschine.
A
ls Frank Born in jungen Jahren zum ersten Mal in
einemWürzburger Krankenhaus eine Herz-Lungen-
Maschine sah, war es um ihngeschehen. Zumindest
in beruflicher Hinsicht: „Dawusste ich, dass ichKardiotech-
niker werden wollte“, sagt der Leiter der Kardiotechnik der
HerzchirurgischenKlinik inGroßhadern, „dashatmichsofort
gepackt.“Dasser einesTageseineerstaunliche Innovation in
der Medizin-Technologie mit entwickeln würde, ahnte er
nicht. Der 52-Jährige gilt als einer der Wegbereiter der
Herz-Lungen-Maschine imMini-Format. Oder im internatio-
nalenFachjargonausgedrückt: des „Extracorporeal LifeSup-
port“ (ECLS).
2006 konnte davonnoch keineRede sein. Damals hatteBorn
eineinschneidendesErlebnis, alser ineinerKlinikamBoden-
see arbeitete und ein junger Sportler mit schwerenHerzpro­
blemen eingeliefert wurde. Die Klinik konnte dem Patienten
nicht helfen. Er hättemit demHubschrauber in ein speziali-
siertes Zentrum verlegt werdenmüssen. Dochweil seinHerz
nur nochmithilfe einerHerz-Lungen-Maschine funktionierte,
musste er amBodensee bleiben. DieMaschinewar zur groß
für den Rettungshubschrauber. Der 34-Jährige starb. Born,
konsterniert,erzählteden tragischenFall seinerFrau. „Warum
kannmaneineHerz-Lungen-Maschinenicht kleinermachen?“,
fragte die. „Ja, warum eigentlich nicht?“, dachte er und setzte
sich schließlich mit der Firma Stöckert in Verbindung, dem
Weltmarktführer fürHerz-Lungen-Maschinen.
So kam der Stein ins Rollen. Binnenweniger Jahre hatten die
Ingenieure dieTechnik der stationärenHerz-Lungen-Maschine
inein tragbaresGerätverpackt. „IchvermittledenEntwicklern
dabei, was wir im Einsatz beim Transport eines Patienten
wirklichbrauchen“, erklärt FrankBorn. Sprich: etwaeineein-
fache Bedienung. Oder eine hohe Leistung des Akkus. Oder
eine Bauart, die dieUntersuchung vonNotfallpatienten etwa
im Computertomografen oder mit dem Herzkatheter nicht
stört. DerleiDinge.
„Dass die Mini-Maschine Leben retten hilft, befriedigt mich
tief“, sagt der 52-Jährige, „und motiviert zu neuen Leistun-
gen.“ Bornweiß, dass seine Tätigkeit als Kardiotechniker an
der Herzchirurgie des Klinikums der Universität München
Einsatz abverlangt. Schon im Routinebetrieb, wenn Born im
OP-Saal die stationäre Herz-Lungen-Maschine steuert. Denn
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