Klinikum Universität München // Jahresbericht 2013 - page 20

HerzChirurgie
dasTeamunterProf. ChristianHagl hat oft schwer krankePa-
tienten, die andernorts nichtmehr behandelt werden können.
Diese häufig aufwendigen Operationen brauchen Zeit: „Da
weißmannicht,wannmannachHausekommt.“
MenschenwieBornwollenmehr alsRoutine. Siewollenetwas
bessermachenalsandere. „MeinAnspruch ist,wennmöglich,
etwaszuoptimieren“,betontderKardiotechnikerundBioinge-
nieur. SeinenMaster inCardiovascular Technology hat er vor
vier Jahren gemacht. Beispielsweise zählt in den meisten
Fällen jedeMinute, bisdasTeambei einembedrohtenPatien-
teneintrifft:„Je früherwirdasind,destohöherdieÜberlebens­
chance.“DeshalbhatdasMünchnerECLS-Team immerwieder
dieAbläufe inder „Rettungskette“verbessert.
DieKardiotechnik
1953wurdeerstmalseineHerz-Lungen-Maschine indenUSA
verwendet, 1954 zum erstenMal in Europa. Eine Revolution
inderHerzchirurgie!Damalsbedientenund steuertenchirur-
gische Assistenzärzte oder Anästhesisten das Gerät. Aber
nichtmehr lange.
Einerseits stieg die Zahl der herzchirurgischen Operationen
auf heute mehr als 1.000 Eingriffe jährlich pro eine Million
Einwohner in westlichen Industrieländern; andererseits ent-
wickelte sich die Technik so rasant und speziell weiter, dass
schließlichMitarbeiter speziell für die extrakorporaleZirkula-
tionausgebildetwerdenmussten.Darausentwickeltesichdas
BerufsbildderKardiotechnik,dasheuteFachhochschulenund
Akademien lehren. „DieKardiotechnik isteine jungemedizini-
sche Disziplin, die sich mit den physiologischen und patho-
physiolgischen Vorgängen des menschlichen Körpers wäh-
rend der extrakorporalenZirkulation beschäftigt“, sagt Frank
Born, der selbst den entsprechenden Nachwuchs an der
Hochschule Furtwangen ausbildet: „Zu fast jeder Operation
amHerzengehörtheuteeinKardiotechnikerodereineKardio­
technikerin.“
»DassdieMini-MaschineLeben retten
hilft, befriedigtmich tief«
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