Klinikum Universität München // Jahresbericht 2013 - page 16

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HerzChirurgie
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Hightech
fürsHerz
EineOperationbewahrt vielePatientenmitHerzerkrankungen vor demTod.
DiemoderneHerzchirurgiebietet heutemehrMöglichkeiten als jemals zuvor.
Das setzt allerdings voraus, dass der ZustandderBetroffenendenTransport
ineinherzchirurgischesZentrum zulässt.Mit einer neuenmobilen
Herz-Lungen-Maschine ist das jetztweitaus öftermöglich als zuvor.
EinDurchbruch!
Die Technik der Mini-Herz-Lungen-Maschine
erscheint nur in der Grafik simpel: Sie gilt als ein
augenfälligesBeispiel filigraner Ingenieurskunst in
der Hightech-Medizin. Die Maschine entspricht
mit ihrem CE-Zertifikat den rechtlichen Vorschrif-
ten für Medizinprodukte – und könnte Fliehkräfte
von20Gaushalten.MehralseinFlugzeug. Istkeine
passendeStromversorgung inderNähe, reicht der
eingebaute Akku drei Stunden lang, verlängerbar
über eine externe Batterie auf sechs Stunden. So
kann das Gerät problemlos auch in Ländern ohne
220-Volt-Stromversorgungeingesetztwerden.
Mini-Herz-Lungen-Maschine
Über eine in einer Vene verankerten Kanüle fließt
das sauerstoffarme und kohlendioxidreiche Blut
des Patienten in das System der Maschine. Ihr
Herzstück ist der Oxygenator
(1)
. In diesem
zylinderförmigenBehältnisverbirgt sicheineMem-
branmit einerOberflächevonzweiQuadratmetern.
Diese Größe braucht es für einen ausreichenden
Gasaustausch. Die Membran besteht aus einzel-
nen Fasern, in denenSauerstoff fließt, der in einer
Flasche
(2) gelagert ist. Indie Flasche passen zwei
Liter Sauerstoff –genug, umeinenPatientenbis zu
drei Stunden und 20Minuten zu versorgen. Über
einen chemischen Transportprozess, die Diffusion,
tritt der Sauerstoff indas venöseBlut über. Gleich-
zeitig diffundiert das Kohlendioxid des venösen
BlutsüberdieMembrandesOxygenatorsundwird
eliminiert.Eine Zentrifugalpumpe
(3)
sorgt für den
Blutstrom in dem künstlichen Kreislauf. Sie ist
schonender als die Pumpe einer herkömmlichen
Herz-Lungen-Maschine, weil das Blut nicht ge-
quetscht wird. Die Pumpe treibt das Blut, anders
als das Herz, nicht pulsartig sondern, laminar an.
Über einen Hämofilter
(4)
lassen sich bei Bedarf
schädlicheStoffeausdemBlut entfernen.
Mit einem weiteren Filter
(5)
werden entzün-
dungsfördernde Botenstoffe des Immunsystems
adsorbiert. Das gereinigte und mit Sauerstoff
angereicherte „frische“ Blut gelangt über eine in
einer Arterie verankerten Kanüle in den Körper
des Patienten.
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