Klinikum Universität München // Jahresbericht 2013 - page 65

NeuroChirurgie&Neurologie
65
»WirplanengröSSere
Veränderungen«
HerrDr.Mehrkens,wie ist dieNeurochirurgie
imMedizinischenCurriculumder LMU, dem
MeCuM, verankert?
Der Lehrstoff ist anunserer Fakultät ja inModule
aufgeteilt. Die Neurochirurgie ist ein Teil des
Moduls 4, und hier wiederum ein Baustein des
„Neuro-Blocks“, gemeinsam mit der Neurologie,
derNeuropathologieundderNeuroradiologie.Der
Neuroblock ist ein Pflichtfach für die Studenten
im klinischen Studienabschnitt. Unsere Seminare,
in denen wir die wichtigsten neurochirurgischen
Themenabhandeln, unddieKurseamKrankenbett
müssen die Studenten besuchen. DieVorlesungen
sind freiwillig.
Hat sich inden vergangenen Jahren inder
neurochirurgischenLehreetwas inhaltlichund
didaktisch verändert?
KleinereModifikationen hattenwir in den vergan-
genen Jahren sowohl im vorklinischen und klini-
schenAbschnitt.Aber jetztplanenwirgrößereVer-
änderungen.ZumBeispielwollenwirVorlesungen,
Seminare und Kurse thematisch aufeinander ab-
stimmen, sodass der Stoff aus der Vorlesung zeit-
nah imSeminarund indenKursenbehandeltwird.
Die Gruppen der Kurse sollen außerdem kleiner
werden, der Inhalt der Kurse noch praxisbezoge-
ner als zuvor. Grundsätzlichmüssen wir uns aber
fragen, ob Vorlesungen überhaupt noch sinnvoll
sind–zumal imLaufeeinesSemestersdieZahl der
teilnehmendenStudenten immermassivsinkt.Hier
könnteman zumBeispiel denOnline-Bereich aus-
bauen, indemSinne, dasswir denVorlesungsstoff
letzten Endes ausschließlich auf einer Inter-
net-Plattform anbieten. So könnten Studenten –
undauchdieDozenten– ihreZeit sinnvollernutzen
unddieLehrekönnteeffektiver gestaltetwerden.
SolcheMaßnahmenwürdenauf der anderenSeite
mehrEigenverantwortungundFlexibilität der
Studenten verlangen.
Ganz richtig. Ich finde außerdem, dass wir die
Studenten noch früher und stärker in die Praxis
einbinden sollten. Das ist angesichts der großen
Zahl der Studenten natürlich schwierig. Um die
Gruppen in den Kursen kleiner zu bekommen,
haben wir damit begonnen, in den Semester­
ferien Blockpraktika anzubieten, die die Studen-
ten gut annehmen. Das bedeutet allerdings, dass
auch wir Dozenten flexibler werden müssen. In
einem chirurgischen Fach ist das nicht leicht,
denn wir müssen ja neben der „operativen Ver-
sorgung“ der Patienten auch noch unsere Auf­
gaben auf der Station, der Forschung und dann
eben auch noch in der Lehre wahrnehmen. Um
alles optimal abdecken zu können, bräuchtenwir
demzufolgemehr Personal.
Wie sieht esbei der Lehre imPraktischen Jahr
aus, demPJ?
Da haben wir imWintersemester 2013 das Log-
bucheingeführt.Hintergrund ist, dassdieNeuro-
chirurgie innerhalb des PJ vorher nur ein Teil
der Chirurgiewar und kein eigenständigesWahl-
fach. Das ändert sichgerade. ImZugedessenhat
die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie
das Logbuch entwickelt, das wir übernommen
haben. Im Logbuch steht genau drin, was die
Studenten bei uns erwartet, beziehungsweise
welche Lernziele und Kompetenzen gesetzt wer-
den. Hier geht es zumBeispiel umdasEinordnen
von Neurochirurgischen Krankheitsbildern oder
umAssistenzenbeiOperationen.UnddieStuden-
tenmüssennachweisen, dass siedieAnforderun-
gen erfüllt haben.
Dr. JanH.Mehrkens
OberarztundLehrbeauftragter
derNeurochirurgischenKlinik
1...,55,56,57,58,59,60,61,62,63,64 66,67,68,69,70,71,72,73,74,75,...122