Klinikum Universität München // Jahresbericht 2013 - page 64

NeuroChirurgie&Neurologie
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DieÄrztederNeurochirurgischenKlinik inGroßha-
dern operieren Patienten mit Tumoren, Gefäß-
erkrankungen, Wirbelsäulenleiden, Rückenmarks-
erkrankungen, Schädel-Hirn-Traumen, Epilepsien
oderBewegungsstörungen.DieDiagnostikundBe-
handlung von Gliomen, Schädelbasis- und Hirn-
nerventumoren zählt zu den Schwerpunkten der
Klinik – sie ist eine der führenden interdiszipli-
nären neuroonkologischen Kompetenz-Zentren in
Deutschland, bei denen Experten verschiedener
Fachrichtungen jeden Fall gemeinsam besprechen
undbestmöglichbehandeln.
Ein weiterer Schwerpunkt: die hoch technisierte
Chirurgie vonWirbelsäuleundRückenmark. Erfah-
rene Wirbelsäulenspezialisten operieren beispiels-
weisePatientenmitBandscheibenvorfällen,Wirbel-
säuleninstabilitätundTumorenderWirbelsäuleund
des Rückenmarks. Das Spektrum der Gefäßmiss­
bildungensowohldesGehirnsalsauchdesRücken-
marks ist groß: Hier operieren die Experten aus
dem neurovaskulären Spezialbereich zum Beispiel
gefährliche Aussackungen von Gefäßen (Aneurys-
men), aber auch Fistelbildungen oder Gefäßver-
schlüsse,dies inZusammenarbeitmitderAbteilung
fürNeuroradiologie.
Die Neurochirurgie in Großhadern integriert wis-
senschaftlichen und technologischen Fortschritt in
eine interdisziplinäre Spitzenmedizin. Doch „bei
aller Technologie und Komplexität eines Großklini-
kums“, betontKlinikumsdirektorProf. Jörg-Christian
Tonn, „ist es unser Ansinnen, dass sichder Patient
bei unsals Individuumgeborgen fühlt.“
Das
Spektrum
derNeuro-
chirurgie
Dass gerade in Großhadern weltweit die ersten
sensorischen Impulsgeber mit Rückkopplung bei
Parkinson-Patienten eingesetzt wurden, ist kein
Zufall. DieKliniken fürNeurochirurgieundNeuro-
logiearbeiten seit vielen Jahren inderEntwicklung
derTiefenHirnstimulationmitderweltweit führen-
denFirma zusammen.Medtronic hatte einBewer-
bungsverfahren für Forschungsprojekte mit der
neuenTechnikmit Rückkopplungausgeschrieben.
DasTeamumProf.KaiBötzel forscht seit Jahren in
jenen Hirnbereichen, die Zielpunkte sind für die
TiefeHirnstimulationbeiParkinson-Patienten. „Wir
haben gezeigt, dass wir uns da gut auskennen“,
sagt Neurochirurg Dr. Jan H. Mehrkens. Entspre-
chend hat das Projekt der Wissenschaftler aus
Großhadern überzeugt. Hinzu kam, dass die For-
scher die schnellstenwarenunddie vorgeschlage-
ne Studie mit Parkinson-Patienten auch rasch die
Hürdender strengenPrüfungdurchdieEthikkom-
missionpassiert hat.
So wird sich bald zeigen, ob die neuen sensori-
schen Impulsgeber wirklich die unterschiedlichen
Wellenmuster erkennen können, die die Nerven-
zellen der Parkinson-Patienten bei verschiedenen
Alltagstätigkeiten wie Sprechen oder Gehen er-
zeugen.
»Wirkennenunsdagutaus«
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