Klinikum Universität München // Jahresbericht 2013 - page 56

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NeuroChirurgie&Neurologie
Samt dem stereotaktischen System er-
folgt einKernspintomogramm,dashoch
aufgelöst die Anatomie des individuel-
len Patienten-Gehirns in einem dreidi-
mensionalenBild darstellt. Der Rechner
ermittelt anhand der Bildinformationen
und der Daten des stereotaktischen Ko-
ordinatensystems, wie die Elektroden
mit möglichst wenigRisikenmillimeter-
genau durch Hirnbereiche geschoben
werden können, die keine elementaren
Funktionen haben. Und das alles, ohne
Blutgefäße zu verletzen. Die Daten des
Zielpunktes und des Verlaufswegs wer-
den auf das stereotaktische System
übertragen. Es unterstützt den Neuro-
chirurgen,denZielpunkt fürdieStimula-
tion sicherundhaargenauanzusteuern.
Um die Elektroden der Tiefen Hirnsti-
mulation präzise undmöglichst gefahr-
los durchdasGehirn anden anvisierten
Punkt zu schieben, nutzenNeurochirur-
gendieStereotaxie.DasSystembesteht
aus einem Grundrahmen und einem
sogenannten “Zielbügel“. Die Ärzte
fixieren es direkt am Kopf des Pati-
enten. Mit seiner Hilfe wird eine Art
Koordinatensystem des individuellen
Gehirns erzeugt. Die in die soge-
nannten „Lokalizer“ eingelassenen
Streben des Stereotaxierahmens die-
nen als Bezugsgrößen im Raum für
den Computer, der den anvisierten
Zielpunkt im Gehirn und den Ver-
laufsweg der Elektroden plant.
Die Operation beginnt. Bei Parkinson-Patienten bohrt der
Neurochirurg zwei kleine Löcher in den Schädel und führt
zunächst auf jeder Seite ein bis drei Test-Elektroden ein.
Das Gehirn erscheint einem Laien zwar als homogene
Masse. Doch es gibt hoch funktionale Bereichemit dicht
gepackten Nervenzellen und -fasern und weniger funkti-
onale Bereiche. Der Chirurg befestigt die Elektroden am
Zielgerät und schiebt entlang des exakt berechnetenWe-
ges die Elektroden voran, die mit ihrem stumpfen Ende
Nervenzellen und -fasern verdrängen und auseinander-
schieben, ohne sie zu schädigen. Oder derWeg führt zwi-
schenzwei Faserpaketenhindurch immerweiter indieTie-
fedesGehirns.
Stereotaxie
Operationsbeginn
Kernspintomogramm
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2
3
1...,46,47,48,49,50,51,52,53,54,55 57,58,59,60,61,62,63,64,65,66,...122