Klinikum Universität München // Jahresbericht 2014 - page 74

Dr. LorenzFrey (rechts),
Anästhesist und Intensivmediziner,
imGesprächmit Kollegen
Operationszentrum
E
s wird ja immer wieder geredet
über das Licht im neuen OPZ.
Und wie hell und freundlich es
dort ist. Wie die Sonne durch die Fens-
ter strahlt, die schon dicht am Boden
beginnen. Nirgendwo im Gebäude ist
das wichtiger als in den Intensivstatio-
nen,meintDr.LorenzFrey.Undermuss
eswissen. Der Arzt hat inmehr als drei
Jahrzehnten Tausende Patienten inten­
sivmedizinisch betreut. Er weiß, wie
sich die Disziplin in dieser Zeit entwi-
ckelt hat.Wichtigster Punkt: Anders als
man fürgewöhnlichdenkt, „sinddiePa-
tienten inder Intensivstationmeistwach
und nicht schlafend oder in Narkose.“
Gewollt wach, wann immer es möglich
ist, „damit wirmit ihnen inKontakt tre-
ten können und sie mit uns und ihren
Angehörigen.“ Diese wachen Intensiv­
patienten profitieren von allen Men-
schen imOPZammeistenvonderLicht-
flut imHaus, vomBlick nach außen, in
diebegrünten Innenhöfe.
Das setzt voraus, dass das Sichtfeld des
Patienten nicht verstellt ist –wie in vie-
len Intensivstationen. Denn rund um
die Betten gruppiert sich üblicherweise
eine ganze Batterie von Gerätschaften
undMaschinen, diedie schwer kranken
PatientenamLebenerhalten.DiePlaner
der Räume in der neuen Intensivstation
haben den Gerätepark fast ausschließ-
lich hinter dem Kopf des Patienten an-
gebracht, auchdankeinesneuenSteck-
leistensystems. Ärzte und Pfleger stört
diese Anordnung kaum: Nur selten er-
fordert ihre Arbeit, dass sie sich hinter
den Patienten positionieren oder be­
wegen müssen. „Nicht nur dadurch“,
schwärmtFrey, „hatdiepersönlicheund
individuelle Zuwendung noch mal ge-
wonnen, weil diePatienten siebarriere­
freiwahrnehmen.“
„Darauf sindwirauchstolz“, sagtder In-
tensivmediziner weiter, „und alle Ärzte
undPfleger finden es toll, indieser neu-
en Umgebung zu arbeiten.“ Das mag
auch daran liegen, dass viele Mitarbei-
ter selbst Vorschläge gemacht haben,
wie eine optimale Intensivstationgestal-
tet seinmüsste. Frey oblag die ärztliche
Leitungder Planung, unterstützt hat ihn
Werner Koster, Pflegedienstleister der
Intensivstation I3 in Großhadern. Hinzu
kam:VordemeigentlichenBauderZim-
mer haben die Architekten für die Nut-
zerzweiVersionenmitunterschiedlicher
Gestaltung zur Begutachtung proviso-
risch aufgebaut. „Daraufhin haben wir
Bericht
Intensivstation
»Dastecktviel
Herzblut
von
Dr. LorenzFreybetreut normalerweise Intensivpatienten –
hat aber auchbei derGestaltungderneuen Intensivstation leitend
mitgewirkt.DasErgebnisbegeistert nicht nur ihn.
vielendrin«
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