Klinikum Universität München // Jahresbericht 2013 - page 49

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KathleenMöhring ist instrumentierende
AssistentinamOP-Tisch–undhat die
OperationanPetros livemiterlebt.
M
ir war schnell klar, dass die Operation an Petros in
der medizinischen Welt Maßstäbe setzen würde“,
sagt Kathleen Möhring, „die Dimension war sehr
groß und ich war dabei.“ Sie arbeitet als instrumentierende
Assistentin in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und
durfte schon den monatelangen Vorlauf der OP miterleben.
„Ein Eingriff dieser Art“, sagt sie „ist mit hoher Eigenverant-
wortung, höchster Konzentrationundhohen technischenAn-
forderungen verbunden.“KathleenMöhring liebt ihrenBeruf.
Schon in ihrerAusbildung zur zahnmedizinischenAssistentin
hat sie sich für die Chirurgie interessiert. Über die plastische
Chirurgie ist sie schließlich zurMund-, Kiefer- undGesichts­
chirurgiegekommenund frohdarüber.
Ihr Jobbeginnt schonbei der Vorbereitung einerOP. Siemuss
prüfen, ob allenötigen Instrumenteund anderenötigenTeile –
Fixierschrauben, Implantate, Platten und so weiter – bereit­
stehen. Siehilft, diePatienten indenOP-Trakt einzuschleusen
und sie richtig zu lagern. Sie beruhigt ihre Schützlinge kurz
vor der Anästhesie. Sie sichert, dass vor undwährendderOP
stets steril gearbeitet wird. Und sie bekommt Einblick inmo-
dernste OP-Techniken. Das OP-Prozedere selbst verlangt oft
über Stunden höchste Aufmerksamkeit. Nervös werden darf
hier keiner, auch nicht in kritischen Situationen. „Ein ruhen-
derPol imOPzuseinundentsprechendesFachwissenzuprä-
sentieren, ist besonders wichtig“, sagt Frau Möhring, „das
schafft ein enormes Vertrauensverhältnis zu allen beteiligten
KollegenundÄrzten.“
IhrAufgabenspektrumhat sichdurch ihreArbeit inderMund-,
Kiefer- undGesichtschirurgie vergrößert, weil an einemUni-
versitätsklinikum komplexere Fälle als andernorts behandelt
werden. „Ichwollte das auch so“, sagt sie und betrachtet es
als „positiv für meinen beruflichenWerdegang.“ Sie schätzt
das Gefühl, über den Tellerrand blicken zumüssen – wie im
Falle des Patienten Petros, dessenOperation alles andere als
Routinewar.
Den Pflegenotstand erlebt sie nicht nur als Schlagwort der
Medien: „Ichspüre ihn täglich!“AndenÜberstunden,diesich
aufgrund der langen OP-Zeiten unkalkulierbar mehren. An
der oftmangelndenZeit für die individuellenBedürfnisseder
Patienten. AndenKlagen ihrerKolleginnenundKollegen, die
am körperlichen Limit arbeiten und zuweilen auch darüber
hinaus. Dennochbleibender positiveEindruck ihresBerufs –
unddas„wunderbareGefühl, ineinemeinzigartigenundhoch
professionellenTeammitarbeitenzudürfen, indasdiePatien-
ten ihreganzenHoffnungen setzen.“
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