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Mund-Kiefer-GesichtSChirurgie
PETROS
NACHDEROP
Der jungeMann übersteht dieOP-Stra-
pazenerstaunlichgut.Schonnachweni-
genTagen intensivmedizinischerThera-
piewirderaufdieNormalstationverlegt.
Kurz darauf kann er das Krankenbett
verlassen. Sechs Wochen nach der OP
fliegt er zurück nach Äthiopien. Die
Form seines Gesichts hat sich deutlich
normalisiert – eine unabdingbare Vor-
aussetzung dafür, dass er ohne Diskri-
minierung wieder am sozialen Leben
teilnehmenkann.
ImgesundenOrganismussindGesichts-
schädel und Hirnschädel voneinander
getrennt, damit keine Infektionen über
dieNase indieSchädelgrubeund indie
Gehirnhäute aufsteigen. An dieser
Grenzschicht über denAugenplanendie
Ärzte deshalb ein Transplantat aus dem
Wadenbein-Knochen ein – samt anhän-
gendem Weichgewebe, das einen Ver-
schluss von Nase und Nasennebenhöh-
lensystem zum Schädelinneren sichern
soll. Das geradeWadenbeinmuss an ei-
nerbestimmtenStelleangeschnittenwer-
den, umes indienötigePassformzukni-
cken. Jetzt schondenkendieÄrztedurch,
wo sie die Blutgefäße des Wadenbeins
anschließen.Keine trivialeAufgabe.
ImGesichtsschädel müssen jeweils drei der vier Augenhöhlenwände rekonstruiert
werden sowie die tragenden Pfeiler des mittleren Gesichts. Dafür eignen sich am
besten ImplantateausTitan, einembesondersgewebeverträglichenMetall. Zusam-
menmit denExpertender FirmaKLSMartinwerdendieErsatzteile am3D-Modell
erstellt. Aus operationstechnischenGründen entscheiden die Chirurgen, neun ein-
zelne Teile zu verwenden. Die Operateure legen fest, in welcher Reihenfolge die
Einzelteileeinzusetzen sind. EinPuzzle!
Für die Schädeldecke an und über der
Stirn entscheiden sich die Operateure
füreinen individuell geformten„Deckel“
auseinem speziellenKunststoff.
DieÄrzte legen inder Planung fest, ei-
nenMuskellappen aus der Oberschen-
kelinnenseite zu entfernen und damit
das Nasennebenhöhlensystem auszu-
kleiden, das in Zukunft aus Titanteilen
besteht.
IMplantatausTitan
Transplantataus
Wadenbein
Implantat
ausKunststoff
Transplantat
ausOberschenkel
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