SÜDAMERIKA
globalen
Schutz
Arbeit
Mehr
bei der
ie Männer tauchen jeden Tag
50 Meter in die Tiefe. Manche
seit 25 Jahren. Es ist ihr Job.
Sie suchen nach Muscheln und wer-
den mit einer langen Leitung von ei-
nem Boot aus mit Sauerstoff versorgt.
In diese Leitung verirren sich zuweilen
Abgase der Bootsmotoren. Eigentlich
dürfen sie nur maximal 20 Meter unter
Wasser – eine gesetzliche Vorgabe,
die missachtet wird. In Deutschland
arbeitsmedizinisch undenkbar, in Chile
nicht ungewöhnlich.
Marie Astrid Garrido, eine einhei-
mische Studentin, hat den Fall wissen-
schaftlich untersucht und festgestellt:
Über die Hälfte der Männer leidet unter
teilweise schweren Hörverlusten – und
je länger sie in ihrem Metier arbeiten,
Das Institut und Poliklinik für Arbeits-
und Umweltmedizin bildet junge Leute
aus Lateinamerika über einen innovativen
Master-Studiengang aus – und betreut
weitere internationale Projekte.
Muschel-Taucher werden
in Chile nur unzureichend
geschützt. Die Folge: teilweise
schwere gesundheitliche
Schäden.