FORUM
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200 Jahre
Medizinische
Klinik inder
ZiemssenstraSSe
Mit der am 1. September 1813 als Allgemeines Krankenhaus eröffneten heutigen
MedizinischenKlinikamStandort Innenstadt verfolgteder bayerischeStaat imRah-
menderSäkularisationseinerzeiteinambitioniertesProjekt.Mitder Inbetriebnahme
diesesheuteanderZiemssenstraßegelegenenHauseswurdedasKrankenhauswe-
sen inBayernderHand religiöserOrden entrissenund zu einer Angelegenheit des
aufgeklärtenStaateserklärt.Grundsätzlichmarkiertdasmit600Bettenundanfangs
zwei medizinischen und zwei chirurgischen Abteilungen bzw. Kliniken in Betrieb
genommene„Großkrankenhaus“denEintrittBayernsundderStadtMünchen indie
moderne Krankenhauslandschaft. Mit demWechsel der Ludwig-Maximilians-Uni-
versität vonLandshutnachMünchenwurdedasseit1818nunkommunal verwaltete
Krankenhaus 1826 auch zu einer universitärenAusbildungsstätte und so zur Kern-
zelleder klinischenHochschulmedizin inMünchen. Dassmit demUmzugderUni-
versität von Landshut nachMünchen Bayerns größtes Krankenhaus in den Dienst
der Lehre gestellt werden konnte, war sogar einwesentlicher Grund für denOrts-
wechsel der Hochschule. Sowurde aus der behandelnden nun auch eine lehrende
und forschendeEinrichtung. Dabei ist esbisheutegeblieben.
NachderEingliederungdes rechtsder Isar gelegenenHaidhausenmit seinemklei-
nenKrankenhaus indasStadtgebietMünchenserfolgte1855dieUmbenennungdes
AllgemeinenKrankenhauses in „StädtischesKrankenhaus links der Isar“. Trotz der
neuen Konkurrenz auf der rechten Seite der Isar blieb das Krankenhaus links der
Isar die zentrale stationäre Versorgungseinrichtung inMünchen, die als Universi-
tätskrankenhaus auch von überregionaler Bedeutungwar. DemTrend derMedizin
zur Spezialisierung folgend, entwickelten sich in der Folge aus der Baulichkeit an
der heutigenZiemssenstraße eine ganzeReihe von später eigenständigenFachkli-
niken, so z.B. inden1880er-JahrendieChirurgischeKlinikanderNußbaumstraße,
1917bezogdiegynäkologischeAbteilungalsZweiteFrauenklinikeinenneuenBau-
komplexanderLindwurmstraßeund1929erhieltauchdiemittlerweiledazugekom-
mene dermatologischeAbteilung im städtischenKrankenhaus an der Thalkirchner
StraßeeineigenesDomizil.
Der ursprüngliche Baukörper erhielt unter der Führung Hugo von Ziemssens
(1829–1902) im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts nicht nur optisch ein Face
lifting. Mit demmedizinisch-klinischen Institut wurden 1878 die Bedingungen für
LehreundForschungmarkant verbessert,undmitdemBettentrakt entlangderheu-
tigenNußbaumstraßewurde dieBettenkapazität erhöht. Der ZweiteWeltkrieg erz-
wang die Auslagerung des Klinikbetriebes in die Pflegeanstalt nach Haar und in
UnterkünfteamTegernseeund inBadTölz.
DieKeimzelledesLMU-Klinikums feiertemit einem
wissenschaftlichenSymposiumundeinemTagder offenenTür.
JohannNepomuk vonRingseis
(1785–1880), Arzt undProfessor
Joseph vonLindwurm (1824–1879),
ÄrztlicherDirektor II.Med. Klinik
(1869–1874)
HugoWilhelmvonZiemssen (1829–1902),
ÄrztlicherDirektor II.Med. Klinik
(1874–1885) und I.Med. Klinik
(1885–1902)
