FORUM
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Schlüsselübergabe vor dem CSD (v. l.):
Prof. Henningsen, Herr Hoffmann,
Prof. Jauch, Prof. Haass, Prof. Dichgans,
Dr. Spaenle, Prof. Reiser, Dr. Helling-Moegen
PaRkinson-uRsacHEnfoRscHunG
Auch die Erforschung der Parkinson-Syndrome, der zweitgrößten Gruppe neuro-
degenerativer Erkrankungen, profitiert stark von der engen Zusammenarbeit mit
den klinischen Partnern. Die Parkinson-Syndrome führen zu einer fortschreiten-
den Einschränkung der Bewegungsfähigkeit bis hin zur Pflegebedürftigkeit. Am
DZNE werden wichtige Beiträge zur Parkinson-Ursachenforschung erbracht.
Das Zusammenwirken von Risikofaktoren in den
Genen und in der Umwelt sowie die Eiweißstoffe,
die solche Interaktionen vermitteln, stehen im Zen-
trum des Interesses. Weitere Forschungsschwer-
punkte sind die Zellbiologie und Ultrastruktur von
degenerierenden Nervenzellen, da anscheinend bei
der Parkinson-Erkrankung die Schädigung der ener-
giebildenden Organellen der Nervenzellen eine zen-
trale Rolle spielt. Auf der Basis dieser Erkenntnisse
stellen die Wissenschaftler neue Zellkulturmodelle
der Erkrankungen her. Damit entwickeln sie neue
Therapieansätze, deren Nutzen dann bei Patienten
erprobt werden kann. Ein erfolgreiches Beispiel ist
eine klinische Studie, um das Fortschreiten des Par-
kinson-Syndroms zu verlangsamen: Wissenschaft-
ler am DZNE führen in enger Zusammenarbeit mit
der Klinik für Neurologie am Klinikum rechts der
Isar der TUM und dem LMU-Klinikum Großhadern
eine deutschlandweite Studie durch, mit dem Ziel,
den Krankheitsverlauf zu bremsen. Gerade die enge
Integration mit den klinischen Versorgungseinheiten
erlaubt eine rasche und effiziente Umsetzung der
grundlagenorientierten Forschung in die Praxis.
„Mit dem neuen CSD-Forschungszentrum setzt sich am Klinikum der
Universität München die lange und erfolgreiche Tradition der heraus-
ragenden Forschung und Medizin in den Bereichen Neurologie und
Neurowissenschaften fort. Dazu gehören die Neurologische Klinik und
Poliklinik mit dem Friedrich-Baur-Institut, dem Institut für Klinische
Neuroimmunologie, dem deutschen Schwindelzentrum und dem Lehr-
stuhl für klinische Neurowissenschaften. Das Institut für Schlaganfall-
und Demenzforschung im CSD ist eine wichtige Schnittstelle zwischen
klinischer Forschung und Patientenversorgung und erweitert das medi-
zinisch hochwertige Angebot für Schlaganfall- und Demenzpatienten.“
Prof. dr. karl-walter jauch
Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender
Klinikum der Universität München