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PFLEGE

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»Das Programm bedeutet

für viele Mitarbeiter eine

Umstellung, aber wir hoffen,

dass das Programm die

langfristige Routine-Arbeit

erleichtert und die Qualität

erhöht

.

«

Pflege studieren

Helle Dokken baut auf „eine Akademi-

sierung in den Pflegeberufen“, auch

am Klinikum. Sie stimmt mit dem Wis-

senschaftsrat überein, der einen Anteil

von 20 Prozent „Pflege-Akademikern“

in der Arbeit mit den Patienten emp-

fiehlt. Auch die Bundesregierung sieht

im neuen Entwurf eines Pflegeberufe-

gesetzes einen hochschulischen Zu-

gang zum Pflegeberuf vor. Zwar ist die

Qualität der Pflege in Deutschland

„sehr hoch“, wie sie sagt, aber Pflege

studieren zu können, würde den Beruf

gleich mehrfach nach vorne bringen.

Erstens würde das Image der Pflege

automatisch gehoben, mit einem aka-

demischen Etikett stünde sie schlicht

besser da. Zweitens ließe sich mit ei-

nem akademischen Hintergrund der

Beruf langfristig besser weiterentwi-

ckeln, was ein Qualitätsgewinn für die

Patienten und eine Steigerung der At-

traktivität des Berufes bedeuten würden.

Drittens wäre die praktische Ausbil-

dung mit einem zusätzlichen wissen-

schaftlichen Blickwinkel verbunden,

der Gutes noch besser machen würde,

auch zum Beispiel durch Projekte und

Studien im Bereich der Versorgungsfor-

schung.

Mit Technik entlasten

Herr Weber, 70 Jahre alt, soll an der

Hüfte operiert werden. Er hat auch Pro-

bleme mit der Schulter. Worauf muss

die Gesundheits- und Krankenpflege-

rin nach der OP achten? Muss vor der

OP etwas eingeübt werden? Ein neu-

es Computerprogramm, das derzeit

auf den Allgemeinpflegestationen ein-

geführt wird, unterstützt jetzt die Pfle-

gekräfte am Klinikum, um die Qualität

der Pflegeleistungen und vor allem die

Dokumentation zu optimieren. Die Pfle-

genden erfassen den Zustand des Pati-

enten und den Pflegeaufwand, und das

Programm macht Vorschläge für die

Praxis – und registriert auch die Ergeb-

nisse der Pflege. „Das Programm be-

deutet für viele Mitarbeiter eine Um-

stellung“, erklärt Helle Dokken, „aber

wir hoffen, dass das Programm die

langfristige Routine-Arbeit erleichtert

und die Qualität erhöht.“

Generell soll Technik in Zukunft im-

mer da die Pflege am Klinikum berei-

chern, wo es sinnvoll erscheint. Schon

begonnen wurde auf den Intensivstatio-

nen mit der Einführung eines Patienten-

daten-Management-Systems. Das Pro-

gramm erfasst automatisch alle Werte

jener Geräte, an die der Patient dort an-

geschlossen ist. Dadurch kann auch die

Pflege verbessert werden.

Zwar ist die Qualität der Pflege in

Deutschland »sehr hoch«, wie Helle

Dokken sagt, aber Pflege studieren

zu können, würde den Beruf gleich

mehrfach nach vorne bringen.