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PFLEGE

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PERsonaL oRGanisiEREn, PRozEssE GEstaLtEn

Eine geregelte Arbeitsteilung fördert die Bindung der Mit-

arbeiter ans Klinikum. In diesem Sinne regeln KUM-eigene

und die deutschlandweit gültigen Expertenstandards das

pflegerische Vorgehen. Diese stehen digital allen Pflegen-

den zur Verfügung und sind Bestandteil des Qualitäts-

managements am Klinikum der Universität München. Damit

Änderungen in den Versorgungsprozessen auf den Statio-

nen bedarfsorientiert vorgenommen werden können, lässt

die Pflegedirektion sie durch die Stabsstelle Pflegewissen-

schaften systematisch analysieren und bewerten.

„Das haben wir neu eingeführt“, sagt Helle Dokken, „um

die Arbeitsorganisation gezielt zu erfassen, die Abläufe wei-

terzuentwickeln und die Pflegequalität zu sichern und zu

optimieren.“ Aus den Ergebnissen leiten die Experten neue

Handlungsempfehlungen für das Pflegemanagement ab.

ausBiLdunG ausBauEn

Eines der scheinbar simpelsten Mittel, um den steigenden

Pflegebedarf zu decken: mehr junge Leute in Pflegeberufen

ausbilden. In diesem Sinne ist das Klinikum der Universität

München sehr aktiv.

Zunächst wurden jährlich 8 Plätze für die Ausbildung

zum Operationstechnischen Assistenten (OTA) geschaffen.

Jetzt folgen, in Kooperation mit San-ak (Schule für Gesund-

heitsberufe), jährlich 15 Plätze für die Ausbildung zum Anäs-

thesietechnischen Assistenten (ATA). Die Anzahl der Plätze

für Gesundheits- und Krankenpflege hat sich mit insgesamt

30 Plätzen erhöht. Zudem hat sich herausgestellt, dass die

Stationen Pflegefachhelfer brauchen, die die dreijährig aus-

gebildeten Pflegekräfte unterstützen. Dementsprechend

soll 2017 eine Schule an der staatlichen Berufsfachschule

für Krankenpflege angesiedelt werden, die jeweils ein Jahr

lang 25 Pflegefachhelfer ausbildet.

Das Pflegemanagement trägt damit auch dem Trend

der Spezialisierung in den Funktionsbereichen wie Herz-

katheter-Labor, Notaufnahme oder Tagesklinik Rechnung.

Bis vor einigen Jahren wurden dort nur klassisch ausgebil-

dete Pflegekräfte eingesetzt. Jetzt aber drängen die neuen

Berufsbilder wie OTA und ATA mit dreijähriger Ausbildung

in dieses Feld ein.

Die Ausbildungsoffensive des Klinikums ist nicht ohne

Risiko: Jeder der Auszubildenden kann sein Berufsleben an

einer Klinik seiner Wahl beginnen. Egal wo. Allerdings „tun

wir vieles, um die Schüler für unser Haus zu begeistern“,

erklärt Helle Dokken. Beispielsweise wurden 400 exami-

nierte Krankenpflegekräfte zu Praxisanleitern weitergebil-

det, die ihrerseits die Auszubildenden in der Krankenpflege

anleiten und sich um deren Belange kümmern. Maßnah-

men wie diese scheinen zu fruchten: Der jüngste OTA-Jahr-

gang fängt geschlossen am Klinikum an. Helle Dokken:

„Ein großer Erfolg.“

Der jüngste OTA-Jahrgang

fängt geschlossen am Klinikum

an – ein großer Erfolg.

Eine geregelte Arbeitsteilung fördert die

Bindung der Mitarbeiter ans Klinikum.