MANAGEMENT/IT
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as Klinikum der Universität
München hat die Weichen für
seine digitale Zukunft längst
gestellt. Um IT-mäßig noch besser zu
werden, wurden etliche Projekte für
die kommenden fünf Jahre auf den
Weg gebracht.
Top-Ziel Nummer 1: vom
Zweier- zum Einser-Schüler
Bestandsaufnahme: Die Abteilung Me-
dizintechnik und IT hat ihre Mitarbeiter
und Fachleute am Klinikum gefragt,
wie sie die IT in ihrer Klinik, in ihrem
Institut oder in ihrer Abteilung ein-
schätzen, ausgedrückt in Schulnoten.
Die Frage: Inwieweit sind in den einzel-
nen Sektionen die derzeit modernsten
digitalen Möglichkeiten für Kranken-
häuser verwirklicht? Zahlreiche Einsen
und Zweien kamen beispielsweise aus
der Radiologie;
dem OP-Zentrum;
der Laboratoriumsmedizin.
Vieren und Fünfen gab es bei einigen
Prozessen beispielsweise aus
der Apotheke;
den Intensivstationen;
und den Ambulanzen.
Unterm Strich resultiert für das Klini-
kum der Universität München die Note
2,3. „Nicht schlecht“, wie dessen
Kaufmännischer Direktor Gerd Kos-
lowski kommentiert, „aber gleichzeitig
auch eine Erinnerung daran, dass wir
IT-technisch in die Zukunft investieren
müssen.“
Top-Ziel Nummer 2: Die
elektronische Patientenakte
„Über allen geplanten Maßnahmen
steht das strategische Ziel, eine elek
tronische Patientenakte zu etablieren“,
sagt Kurt Kruber, Leiter der Abteilung
Medizintechnik und IT am Klinikum. Die
Vorteile der E-Akte liegen auf der Hand:
•
eine lückenlose Dokumentation
aller Behandlungsschritte eines
Patienten, samt der Diagnostik;
•
infolgedessen auch eine
lückenlose Abrechnung aller
erbrachten Leistungen;
•
Patientendaten sind jederzeit ver-
fügbar und schnell zu finden. Dies
ist bei Verlegungen und Wieder-
aufnahmen besonders wichtig.
•
Das Papierdatenarchiv verschwindet,
was Räume freisetzt.
„Die stufenweise Einführung der elek
tronischen Patientenakte wird ein rich-
tig großer Sprung nach vorne“, freut
sich Kruber. Und letztlich auch „eine
Erleichterung bei den Arbeitsabläu-
fen“, wie Gerd Koslowski vermutet.
Denn die meisten Mitarbeiter, die der-
lei IT-Unterstützung bereits kennen,
können und wollen sich ein Leben
ohne die digitale Unterstützung gar
nicht mehr vorstellen.
Bis 2020 soll das ehrgeizige Pro-
jekt im alten Klinikum verwirklicht
sein. Und in 2021 dann auch in einem
der geplanten neuen Klinikums
gebäude, in der Portalklinik in der
Münchner Innenstadt, dort auch in
der Notaufnahme. Alles nach den
erprobten Richtlinien von HIMMS –
der weltweit anerkannten Organisa
tion mit der Expertise, die Gesund-
heitsversorgung durch den Einsatz
von Informationstechnologie zu ver-
bessern.
Ob privat oder bei der Arbeit: Die Menschen erscheinen wie verwoben mit
der Welt der Nullen und Einsen. Smartphone, Tablet, Computer, Vernetzung:
Das Leben ist digital, und niemand bezweifelt, dass es in zehn Jahren noch
digitaler sein wird als heute – auch im Krankenhaus.
Unterm Strich resultiert
für das Klinikum der
Universität München
die Note 2,3.