MANAGEMENT/IT
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Jahrzehnt
fürs nächste
Umgebung
Mehr als ein halbes Dutzend Projekte will das Management
des Klinikums in den kommenden Jahren umsetzen. Sie
schaffen vor allem – aber nicht nur – die Voraussetzungen
für die elektronische Patientenakte.
F
ür seine 10.000 Mitarbeiter in seinen 28 Kliniken,
12 Instituten und 7 Abteilungen hat das Klinikum der
Universität München rund 800 Server, 8.000 Fest
platten, 80.000 Netzwerk-Ports, 25.000 IT-Endgeräte,
37.000 Medizingeräte aus 230 Gerätegruppen, 400 Pro-
gramme und 1.000 Zugangspunkte für WLAN.
In einem Sechsjahresprojekt wurde bis 2015 das Klini-
sche Arbeitsplatzsystem flächendeckend etabliert – also ein
grundlegendes Informationsverarbeitungssystem für Daten
der Medizin und Pflege. Es ist die Basis für viele weitere In-
novationen.
Projekt 1 / Scannen
Server statt Papierberg: Bereits begonnen hat eine Scan-
Offensive, alte Papierakten in eine digitale Form zu bringen
und neue gar nicht erst entstehen zu lassen. Bisher wurden
2,25 Kilometer an Akten eingescannt, was 9 Millionen ein-
zelnen Papierbelegen entspricht. Die restlichen 13 Kilo
meter Papierakten sind in den kommenden Jahren dran. Für
das Projekt wurden eigens Mitarbeiter eingestellt.
Projekt 2 / Mehr Bits und Bytes
Derzeit wird der Speicherplatz im Klinikum verdoppelt – von
1,5 Petabyte auf 3 Petabyte. Das entspricht 1.500 Computern
mit jeweils 1 Gigabyte Speicher. Damit wächst die Zahl der
Festplatten in Großhadern und der Innenstadt auf 20.000 –
zweieinhalb mal so viele wie jetzt. In diesem Zuge werden
auch 200 neue Server bereitgestellt. Das neue Speicher
volumen wirkt sch beispielsweise auf die Diagnostik aus,
weil die Ärzte nun ganze Serien von Ultraschallbildern ma-
chen können, die das aufgenommene Gewebe viel feiner
und detaillierter darstellen.
Projekt 3 / Das Patientendaten-
Management-System
Eine Intensivstation bedeutet: Technik. Meist umgeben so
viele Geräte einen Patienten, dass neben und hinter seinem
Bett alles von Medizingeräten verdeckt ist. Die Geräte mes-
sen lebenswichtige Werte des Patienten – von Blutdruck bis
Beatmung; die sogenannten Vitalparameter. Und sie versor-
gen ihn über Infusionen mit Medikamenten oder reinigen
das Blut mittels Hämodialyse – alles wird erfasst.
Alle Daten dieser Parameter speisen jetzt ein neues zen
trales Patientendaten-Management-System (PDMS). Es han-
delt sich um eine Auswertungssoftware, die bereits in fünf
Intensivstationen installiert ist. Sieben weitere sollen dem-
nächst folgen, bis Ende dieses Jahrzehnts sollen dann 23 In-
tensivstationen mit dem PDMS versorgt sein.
Digitale
Mit dem PDMS lässt sich jederzeit ein-
fach und leicht ersehen, was ein Patient
wann in welcher Dosis erhalten hat.