Previous Page  49 / 128 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 49 / 128 Next Page
Page Background

MANAGEMENT/IT

49

Jahrzehnt

fürs nächste

Umgebung

Mehr als ein halbes Dutzend Projekte will das Management

des Klinikums in den kommenden Jahren umsetzen. Sie

schaffen vor allem – aber nicht nur – die Voraussetzungen

für die elektronische Patientenakte.

F

ür seine 10.000 Mitarbeiter in seinen 28 Kliniken,

12 Instituten und 7 Abteilungen hat das Klinikum der

Universität München rund 800 Server, 8.000 Fest­

platten, 80.000 Netzwerk-Ports, 25.000 IT-Endgeräte,

37.000 Medizingeräte aus 230 Gerätegruppen, 400 Pro-

gramme und 1.000 Zugangspunkte für WLAN.

In einem Sechsjahresprojekt wurde bis 2015 das Klini-

sche Arbeitsplatzsystem flächendeckend etabliert – also ein

grundlegendes Informationsverarbeitungssystem für Daten

der Medizin und Pflege. Es ist die Basis für viele weitere In-

novationen.

Projekt 1 / Scannen

Server statt Papierberg: Bereits begonnen hat eine Scan-

Offensive, alte Papierakten in eine digitale Form zu bringen

und neue gar nicht erst entstehen zu lassen. Bisher wurden

2,25 Kilometer an Akten eingescannt, was 9 Millionen ein-

zelnen Papierbelegen entspricht. Die restlichen 13 Kilo­

meter Papierakten sind in den kommenden Jahren dran. Für

das Projekt wurden eigens Mitarbeiter eingestellt.

Projekt 2 / Mehr Bits und Bytes

Derzeit wird der Speicherplatz im Klinikum verdoppelt – von

1,5 Petabyte auf 3 Petabyte. Das entspricht 1.500 Computern

mit jeweils 1 Gigabyte Speicher. Damit wächst die Zahl der

Festplatten in Großhadern und der Innenstadt auf 20.000 –

zweieinhalb mal so viele wie jetzt. In diesem Zuge werden

auch 200 neue Server bereitgestellt. Das neue Speicher­

volumen wirkt sch beispielsweise auf die Diagnostik aus,

weil die Ärzte nun ganze Serien von Ultraschallbildern ma-

chen können, die das aufgenommene Gewebe viel feiner

und detaillierter darstellen.

Projekt 3 / Das Patientendaten-

Management-System

Eine Intensivstation bedeutet: Technik. Meist umgeben so

viele Geräte einen Patienten, dass neben und hinter seinem

Bett alles von Medizingeräten verdeckt ist. Die Geräte mes-

sen lebenswichtige Werte des Patienten – von Blutdruck bis

Beatmung; die sogenannten Vitalparameter. Und sie versor-

gen ihn über Infusionen mit Medikamenten oder reinigen

das Blut mittels Hämodialyse – alles wird erfasst.

Alle Daten dieser Parameter speisen jetzt ein neues zen­

trales Patientendaten-Management-System (PDMS). Es han-

delt sich um eine Auswertungssoftware, die bereits in fünf

Intensivstationen installiert ist. Sieben weitere sollen dem-

nächst folgen, bis Ende dieses Jahrzehnts sollen dann 23 In-

tensivstationen mit dem PDMS versorgt sein.

Digitale

Mit dem PDMS lässt sich jederzeit ein-

fach und leicht ersehen, was ein Patient

wann in welcher Dosis erhalten hat.