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Transrektale Biopsie der Prostata

Wenn der Verdacht auf ein Prostatakarzinom besteht, ist die bioptische Abklärung unumgänglich. Diese läuft standardisiert und ambulant ab. Beginnend mit dem Vorabend nimmt der Patient ein Antibiotikum  für insgesamt vier Tage ein. Im Falle eines erhöhten Endokarditisrisikos (Herzklappe o.ä.) muß ggf. ein besonderes  Präparat verschrieben. Die Biopsie wird über denselben transrektalen Ultraschallkopf durchgeführt, mit dem das Organ schon zuvor untersucht wurde. Zunächst wird ein Lokalanästhetikum vor die Prostata gespritzt. Dann werden in rascher Folge zwölf feine Stanzzylinder aus definierten Arealen der Drüse entnommen. Das gesamte Verfahren dauert nicht länger als zehn Minuten. Komplikationen sind äußerst selten: in weit unter 1 % der Fälle kann es zu einer akuten Entzündung der Prostata kommen , die mit Bettruhe und intravenöser Antibiotika-Gabe behandelt werden muss. Ebenso selten kommt es zu einer Bildung von Blutgerinnseln in der Blase, die die Harnwege verlegen und mit einem Katheter ausgeräumt werden müssen. Allerdings kann für einige Zeit noch Blut in Urin, Samenflüssigkeit oder Stuhl sichtbar sein. Die gewonnenen Stanzzylinder werden dann in die Pathologie gegeben und hier zwischen vier und sechs Tagen untersucht. Anhand des Wachstumsmusters („Gleason-Summe“: 5 - wenig aggressiv - bis 10 – hochaggressiv) und des Ausmaßes der Krebsinvasion (Anzahl der befallenen Stanzen und prozentualer Anteil des Tumorbefalls pro Stanze) kann nun gemeinsam mit dem Patienten die für ihn beste Behandlungsoption ausgewählt werden.

Um die Vorteile des MRTs (bessere Detektionsrate des Prostatakarzinoms) und des Ultraschalls (günstig und patientenfreundlich durchführbar) zu kombinieren, wurde die sogenannte Fusionsbiopsie entwickelt. Sie bietet sich für alle Patienten an, bei denen im Rahmen einer MRT Untersuchung der Verdacht auf ein Prostatakarzinom geäußert wurde.