Risikofaktoren
Subanalysen der MTOPS-Studie haben die Risikofaktoren für das Fortschreiten der Erkrankung untersucht. Prostatavolumen ≥31 ml, PSA ≥1,6 ng/dl, maximaler Harnstrahl von weniger als 10,6 ml/sec, Restharnvolumina von mehr als 39 ml sowie Patienten im Alter von ≥ 62 Jahren zu Beginn der Behandlung stellten die wichtigsten Risikofaktoren dar. Die genaue Ätiologie der der benignen Prostata-Hyperplasie ist unklar. Eine wichtige Rolle scheint der hormonelle Einfluss auf die Prostata zu sein. Testosteron wird durch die 5-alpha-Reduktase zu Dihydrotestosteron umgewandelt. DHT stellt den aktiven Metaboliten dar. Eunuchen, d. h. Männer, die vor ihrer Pubertät kastriert wurden und damit kein DHT produzieren, weisen rudimentär ausgeprägte Prostatae auf und bilden keine BPH.
Die Altersabhängigkeit der Erkrankung wurde bereits diskutiert. Die Rolle des metabolischen Syndroms ist dabei umstritten. Voraussetzung für das Vorhandensein des metabolischen Syndroms sind Adipositas, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen (erhöhtes Cholesterin bzw. LDL) sowie arterieller Hypertonus. Eine positive Familienanamnese scheint die Entwicklung der BPH zu begünstigen. Die histologische Aufarbeitung von Prostata-Gewebe bei Patienten mit BPH zeigte fast immer entzündliche Infiltrate, wobei keine Korrelation mit einer bakterieller Genese zu bestehen scheint. Im Tiermodell wurden autoimmune Komponenten mit chronischer Entzündungsreaktion festgestellt.