Grundlagen

Probleme beim Wasserlassen („Miktion“) sind häufig beim älter werdenden Mann, können aber auch im jüngeren Alter sowie bei Frauen vorkommen. Prinzipiell werden Störungen der  Harnblasenspeicherung und der Harnblasenentleerung unterschieden und als Symptome des unteren Harntraktes (Lower Urinary Tract Symptoms, „LUTS“) bezeichnet. Harnblasenentleerungsstörungen werden durch Symptome wie einer Startverzögerung, Harnstrahlabschwächung, einer verlängerten Miktionsdauer sowie einem Restharngefühl charakterisiert. Harnspeicherstörungen werden in häufiges Wasserlassen am Tag („Pollakisurie“), nächtliches Wasserlassen („Nykturie“)  und einem überfallsartigen Bedürfnis, die Blase zu entleeren („imperativer Harndrang“) mit oder ohne Inkontinenz unterteilt. Beim Mann wurden diese Symptome historisch auf eine gutartige Vergrößerung der Prostata bei benigner Prostata-Hyperplasie (BPH) zurückgeführt. Die Symptome der Harnblasenspeicherstörung werden auch unter dem Syndrom der „überaktiven Blase“ (Overactive Bladder, „OAB“) subsumiert. Die Prävalenz der OAB beträgt bei Männern 11% und bei Frauen 13% und scheint so bei beiden Geschlechtern ähnlich hoch zu sein. Sowohl männliche als auch weibliche OAB Symptome sind häufig assoziiert mit urodynamisch bewiesener Detrusor-Überaktivität (Detrusor Overactivity, „DO“).