Diagnose des Nierenzellkarzinoms

Die Entdeckung dieses Karzinoms geschieht in den meisten Fällen zufällig durch die allgemeine Untersuchung der Patienten mit dem Ultraschall oder durch Computertomographien, die wegen anderer Probleme der Patienten durchgeführt werden.

In einigen Fällen führen die Patienten allgemeine Tumorsymptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Mattigkeit, unklares Fieber, Nachtschweiß, Flankenschmerzen oder Blut im Urin zum Arzt. Auch Veränderungen der Leberwerte, eine Erhöhung der Blutsenkung oder eine Abnahme der roten Blutkörperchen können auf Nierentumore hindeuten. Ein Blutwert der Nierentumore an sich aufdecken könnten (Tumormarker) existiert jedoch leider nicht.

Im Gegensatz zu den meisten Tumoren wird die Diagnose eines Nierentumors nicht durch eine Tumorbiopsie gestellt, sondern weitgehend durch bildgebende Verfahren gesichert.

Durch die Ultraschalluntersuchungen oder Computer- bzw. Kernspin-Tomographie werden Nierenzellkarzinome zunehmend im Frühstadium entdeckt. Dennoch finden sich in etwa 15-30% bereits bei der ersten Diagnosestellung weit fortgeschrittene Karzinome, die sogar bereits Metastasen gebildet haben können.

Die Ultraschalluntersuchung hat das Risiko, dass bei lediglich orientierender Untersuchung der Niere kleiner Tumore unter Umständen übersehen werden können. Erst bei einer zeitintensiven gründlichen Untersuchung mit modernen Geräten können dann auch kleinere Tumore entdeckt werden. Die bessere Alternative bieten sogenannte Schnittbildverfahren, wie die Computertomographie und die Kernspintomographie. Dabei ist keine der beiden Techniken der anderen wirklich überlegen, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Kernspintomographie eine organspezifische Untersuchungstechnik darstellt, die bei speziellen Fragestellungen hilfreich sein kann. Die Schwierigkeit bei der Beurteilung der Untersuchungsergebnisse ist jedoch, dass die Genauigkeit der Untersuchungsverfahren oftmals nicht ausreicht um eine verlässliche Diagnose zu stellen. In 80% der Fälle ist von einer bösartigen Veränderung der Niere auszugehen, sofern die gefundene Veränderung der Niere nicht einer einfachen, unkomplizierten Nieren-Zyste entspricht. Zur definitiven Klärung der Situation ist dann jedoch eine Gewebeprobe notwendig.

Die Entnahme einer Gewebeprobe kann dabei auf verschiedene Wege erfolgen: zum einen mittels der chirurgischen Nierenfreilegung, zum anderen mittels einer durch die Haut hindurch erfolgten Probebiopsie. Allerdings besteht das Risiko der Tumorzellverschleppung bei der Nadelbiopsie, so dass in der Regel die Operation notwendig wird, die dann gleich zu einer Entfernung des Tumors der Niere führen sollte.