konservative Therapie
Konservative Therapiemaßnahmen werden als First-Line-Therapie der Belastungsinkontinenz innerhalb der ersten 6-12 Monate postoperativ empfohlen. Hierzu werden Beckenbodentraining, Elektrostimulation, Blasentraining und Änderungen der Lebensgewohnheiten gezählt. Allerdings gibt es kaum evidenz-basierte Studien, die den Erfolg dieser Therapiemaßnahmen aufzeigen. Insgesamt scheinen Patienten, die ein postoperatives Beckenbodentraining durchführen schneller kontinent zu werden, als Patienten ohne postoperatives Beckenbodentraining. Außerdem scheinen Männer, die bereits vor der radikalen Prostatektomie mit Beckenbodentraining begonnen haben, postoperativ schneller kontinent zu sein. Ein positiver Effekt der Elektrostimulation konnte in Studien bisher nicht sicher bewiesen werden.
Lebensstiländerungen wie reduzierte Trinkmengen, das Vermeiden von blasenirritierender Stoffe wie Kaffe, scharfe Gewürze etc. und Blasentraining werden zwar empfohlen, einen evidenzbasierten Nachweis der Effektivität gibt es aber auch hier nicht.