Therapie der Beckenbodensenkung
Physiotherapie v.a. in Form von Beckenbodentraining stellt eine gute Prophylaxe für die Entstehung von Senkungen dar und kann auch sehr erfolgreich bei der Behandlung von leichtgradigen Senkungen eingesetzt werden. Liegt allerdings schon eine ausgeprägte Senkung oder gar ein Totalprolaps vor, ist mit Hilfe von Physiotherapie in den allermeisten Fällen keine ausreichende Besserung mehr zu erzielen. Pessare und Tampons können als temporäre Therapie sehr hilfreich sein. Als dauerhafte Therapie sollten Pessare und Tampons nur bei Patientinnen mit Kontraindikation für eine operative Therapie angewendet werden.
Eine operative Therapie sollte immer dann diskutiert werden, wenn Beschwerden, wie Blasen- oder Stuhlentleerungsstörungen, ein störendes Senkungsgefühl oder vaginales Fremdkörpergefühl sowie Einschränkungen der Lebensqualität bestehen. Ziel jeder Operation ist eine Rekonstruktion der Haltestrukturen des Beckenbodens um die betroffenen Organe an ihrem ursprünglichen Platz zu stabilisieren. Je nach Ausmaß der Senkung und der vorliegenden Beschwerden, werden unterschiedliche Operationsmethoden angewandt. Die Operation erfolgt dabei entweder über die Scheide, über einen Bauchschnitt oder minimal-invasiv mit Hilfe des robotergestützen DaVinci®-Systems. Zum Teil werden auch anatomisch vorgefertigte Netzimplantate (Meshes) zur Stabilisierung des Gewebes verwendet.
Bei Patientinnen mit Scheiden-, Blasen- und/oder Darmsenkung besteht die Möglichkeit einer robotergestützen DaVinci®- Sakrokolpopexie. Bei der Sakrokolpopexie erfolgt die Fixation der Scheide mittels eines dauerhaft im Körper verbleibenden Meshes im Bereich des Kreuzbeins zur Wiederherstellung der Anatomie. Die optimale Übersicht der hierbei verwendenten Kamera bringt große rekonstruktive Vorteile bei guten postoperativen Ergebnissen. Die robotergestütze DaVinci®- Sakrokolpopexie ist zudem mit weniger Schmerzen durch kleinere Hautschnitte, kleinere Narben und damit kosmetisch bessere Ergebnisse, einem kürzeren Krankenhausaufenthalt und schnellere Erholung im Vergleich zur offenen Sakrokolpopexie verbunden.