Serumtumormarker
Bei Patienten mit Verdacht auf Hodentumor muss die Bestimmung der Serumtumormarker bereits vor therapeutischer Intervention erfolgen:Drei Serumtumormarker sind mittlerweile fester Bestandteil in der Diagnostik und des Stagings eines Hodenkarzinoms.
- das alpha Fetoprotein (AFP), welches in den Dottersackzellen gebildet wird
- die beta Untereinheit des Choriongonadotropins (bHCG), welches in den Trophoblasten gebildet wird
- die Laktatdehydrogenase (LDH)
Nimmt man alle malignen Hodentumore zusammen, so findet sich ein Anstieg der genannten Tumormarker in ca. 51% der Fälle.[10] Das AFP ist bei ca. 50-70% der Patienten mit NSGCT erhöht, wobei bei dieser Tumorentität ebenfalls mit eine Erhöhung des bHCG in 40-60% der Fälle zu rechnen ist. Ungefähr 90% der NSCGT zeigen eine Erhöhung eines oder beider Marker.
Im Falle des Seminoms ist eine Erhöhung des bHCG in bis zu 30% der Fälle zu erwarten.[11] Ein erhöhter AFP Wert bei Vorliegen eines histologisch zunächst als reines Seminom klassifizierten Tumors, schließt diese Diagnose im Grunde aus, da von reinen Seminomen kein AFP produziert wird.
Leider können aber weder bHCG noch das AFP allein eine ausreichend sensitive oder spezifische Diagnose eines Hodentumors garantieren, so dass eine histologische Diagnose unabdingbar ist.
Die genaue Höhe der Serumtumormarker spielt dabei eine weitere wichtige Rolle in der Prognoseeinschätzung und der späteren Therapiewahl von Hodentumorpatienten (siehe hierzu Tabelle 2).