Harnröhrenabriss

Harnröhrenabriss

Harnröhrenabriss mit kompletter Kontinuitätsunterbrechung

Ein Harnröhrenabriss ist die Folge eines schweren Unfalles und ist fast immer mit einem Beckenbruch vergesellschaftet. Der Abriss ereignet sich immer in unmittelbarer Nähe des Harnröhrenschließmuskels. Im Rahmen der Erstversorgung wird entweder ein Harnröhrenkatheter oder ein Bauchdeckenkatheter eingelegt, allerdings entwickelt sich häufig im weiteren Verlauf im Bereich des Abrisses eine kräftige Narbe mit der Folge einer Engstelle der Harnröhre. In einigen Fällen kommt es dabei auch zu einem kompletten Verschluss der Harnröhre, so dass der Urin nur über den Bauchdeckenkatheter abgeleitet werden kann.

Die Rekonstruktion einer auf diese Weise verengten Harnröhre ist sehr anspruchsvoll und sollte nur an ausgewiesenen Zentren durchgeführt werden. Bei diesen Operationen („bulboprostatische Anastomose“) wird die gesamte Narbe, die sich an der Harnröhre gebildet hat, entfernt, und die gesunden Enden der Harnröhre werden wieder aneinandergenäht. Oftmals kommt die Naht dabei direkt in den Bereich der Prostata. Da die ausgeprägte Narbe sich immer in unmittelbarer Nähe des Schließmuskels befindet, kann bei solchen Operationen eine Harninkontinenz die Folge sein, die zusätzliche operative Eingriffe wegen dieses Problems notwendig machen kann.