Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP)
Als eines der wenigen Zentren im süddeutschen Raum bieten wir am Klinikum Großhadern die Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) als Standardtherapie bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) an. Mit diesem Verfahren können auch sehr große Drüsen über die Harnröhre (d. h. transurethral) behandelt werden. Die HoLEP hat daher die in diesen Fällen früher übliche Schnittoperation durch Bauchdecke und Blase (offene Adenomenukleation) an unserer Klinik vollständig abgelöst. Es besteht prinzipiell keine Größenbeschränkung.
Besonderes Merkmal dieser Methode ist die schichtengerechte Präparation: mit dem Holmium-Laser entwickelt man die bindegewebige Schicht zwischen Prostatakapsel und der vergrößerten Innendrüse, dem sogenannten Adenom, das dann in der Blase „deponiert“ wird. Dieses Vorgehen ermöglicht ein besonders blutarmes Operieren im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren (Elektroschlinge oder offene Operation) - die Einnahme von Aspirin 100 muss beispielsweise nicht unterbrochen werden. Das Adenom wird am Ende der Operation mit einem sogenannten Morcellator ebenfalls über die Harnröhre zerkleinert und abgesaugt. Daher ist im Unterschied zu allen anderen Laserverfahren die vollständige feingewebliche Aufarbeitung des entfernten Gewebes möglich. Der Gewebeabtrag ist in der Regel sehr viel gründlicher, als dies beispielsweise mit Elektroschlinge möglich ist.
Der am Ende der Operation eingelegte Spülkatheter wird nach zwei bis drei Tagen entfernt, der Patient am Folgetag entlassen. In Großhadern werden im Schnitt jeden Tag zwischen zwei und drei HoLEP durchgeführt. Eine Bluttransfusion war bisher in keinem Fall erforderlich. Die Wirksamkeit dieses Verfahrens ist durch zahlreiche internationale Studien belegt und wird daher auch von den nationalen und europäischen Fachgesellschaften neben den bisher üblichen Verfahren (Elektroschlinge oder offene Operation) empfohlen. In unserer Klinik registrieren wir eine bemerkenswerte und stetig wachsende Akzeptanz bei Patienten und zuweisenden Kollegen.