Lysetherapie (systemische Thrombolyse)

Lysetherapie

Synonyme: systemische Thrombolyse; Alteplase Therapie

Was ist ein ischämischer Schlaganfall?

Ist ein Schlaganfall durch einen Gefäßverschluss im Gehirn ausgelöst, spricht man von einem ischämischen Schlaganfall. Die Neurone des entsprechenden Bereiches des Gehirns können nicht mehr durch das Blut mit Sauerstoff versorgt werden und gehen zu Grunde. In der Regel sorgen an verschiedenen Stellen im Körper entstandene und durch das Blut verschleppte Blutgerinnsel für einen solchen Gefäßverschluss. [mehr über den ischämischen Schlaganfall...]

Wann kann die Lysetherapie durchgeführt werden?

Im Falle eines ischämischen Schlaganfalls kann die Lysetherapie (Thrombolyse) zum Einsatz kommen, vorausgesetzt der Gefäßverschluss besteht nicht länger als 4,5 Stunden, in besonderen Fällen 6 Stunden.

Wie funktioniert die Lysetherapie?

Auf dem Bild ist ein Perfusor, mit dem Lysetherapie gemacht wird

Bei der Lysetherapie wird ein den Thrombus zersetzendes Enzym, die aktivierte Gewebsalteplase (rt-PA) intravenös verabreicht. Dieses Enzym baut das Gerüst des Thrombus ab und zersetzt ihn so. Im besten Fall kann dadurch der Verschluss des Gefäßes beseitigt und die Blutversorgung des betroffenen Bereiches des Gehirns wieder hergestellt werden.

Warum muss man schnell handeln?

Je schneller die Wiederherstellung der Blutversorgung gelingt, umso weniger „Beschädigung” erfährt das Gehirn. Daher rührt der Leitspruch der Schlaganfallbehandlung: „Time is brain (Zeit ist Hirn)“.  Untersuchungen haben gezeigt, dass in der Regel 4 ½ Stunden nach Auftreten eines Gefäßverschlusses der Nutzen der Lysetherapie für den Patienten stark abnimmt und die Komplikationen der Therapie in den Vordergrund treten. Daher ist es entscheidend, die Anzeichen eines Schlaganfalls schnell zu erkennen um möglichst schnell eine Therapie einleiten zu können.

Was sind die Gefahren einer Lysetherapie?

Die Gefahr der Lysetherapie besteht vor allem in möglicherweise auftretenden Blutungen im Gehirn oder an anderen Stellen im Körper. Da während der Wirksamkeit des Enzyms rt-PA von ca. 6 h im Körper keine körpereigene Blutstillung stattfinden kann, müssen vor der Durchführung der Therapie möglicherweise vorliegende Blutungsquellen ausgeschlossen werden. Dies sind z.B. stattgehabte Verletzungen, in vorangegangener Zeit abgelaufene Magenblutungen, oder auch stattgefundene Operationen vor dem Schlaganfall. Liegen potentielle Blutungsquelle vor, die nicht durch eine therapeutische Maßnahme kontrolliert werden können, kann eine Lysetherapie nicht durchgeführt werden.

Wo kann eine Lysetherapie durchgeführt werden?

Grundsätzlich sollte eine Lysetherapie nur in dafür spezialisierten Zentren durchgeführt werden. Die an das NEVAS Netzwerk angeschlossenen Kliniken bieten alle Voraussetzungen, um eine Lysetherapie schnell und möglichst sicher durchzuführen.

 
 

Die NEVAS Zentren in Südwestbayern:

__________________________

Aktuelles im NEVAS Netzwerk

Zertifizierung von NEVAS als Neurovaskuläres Netzwerk

__________________________

Schlaganfall ABC

Schlaganfall ABC Erklärung von Ausdrücken zum Thema Schlaganfall