HIGHLIGHTS 2016
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Innovationsschub in der
Strahlentherapie
Das Klinikum der Universität München zählt welt-
weit zu den ersten klinischen Anwendern des neuen
Hybridgerätes, das mit der Magnetresonanz-
tomografie (MRT) und der bildgeführten Strahlen-
therapie eine vielseitige medizinische Bild-
gebungstechnik mit einer wirksamen modernen
Krebsbehandlung kombiniert. Das sogenannte
MRT-LINAC-System wird in der Klinik und Poli-
klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
eingebaut werden und ab circa 2018 klinisch
erprobt. Die Genehmigungssumme für das Hybrid-
gerät liegt bei über 8,1 Millionen Euro und stellt
damit eine der bisher größten Einzelinvestitionen
in medizinische Großgeräte-Technologie am
LMU-Klinikum dar. Die Anlage wird als große Bau-
maßnahme vom Freistaat Bayern finanziert.
Neue nicht-invasive Screeningmethode
bei Eisenmangel
Forscher des Laser-Forschungslabors im LIFE-
Zentrum haben eine Methode entwickelt, mit
der es erstmals möglich ist, ohne Blutentnahme
auf Eisenmangel zu screenen. Dafür wird eine
flexible Lichtleitfaser sanft auf die Unterlippe
aufgesetzt. Blaues Licht regt Fluoreszenz eines
in Spuren vorkommenden Moleküls in den roten
Blutkörperchen in der Unterlippe an. Diese Fluo-
reszenz ist ein Maß für Eisenmangel. Sie wird bei
kommerziellen Geräten, sogenannten Hämatofluo-
rometern, benutzt, um das Zink-Protoporphyrin
aus einer Blutprobe zu bestimmen.
Zertifizierung zum
überregionalen Traumazentrum
Die Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wieder-
herstellungschirurgie erfüllt die Anforderungen
der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
(DGU) und ist durch erneute Zertifizierung offizi-
ell wieder als überregionales Traumazentrum an
beiden Standorten des Klinikums der Universität
München anerkannt. Überregionale Traumazen-
tren verfügen neben entsprechenden fachlichen
Kompetenzen über spezielle personelle, struktu-
relle und apparative Ressourcen, um die Ver-
sorgung Schwerverletzter rund um die Uhr an
365 Tagen im Jahr zu gewährleisten.
Alzheimerforschung:
neuer Biomarker entdeckt
Die Demenzforscher Prof. Dr. Christian Haass
und Prof. Dr. Michael Ewers haben einen Marker
entdeckt, der in sehr frühen Alzheimerstadien
Abwehrmechanismen des Gehirns anzeigt. Es
handelt sich dabei um das Protein TREM2, das
im Nervenwasser von Patientinnen und Patienten
zum ersten Mal in erhöhter Konzentration nach-
gewiesen wurde. Der neue Biomarker könnte in
zukünftigen klinischen Studien die Möglichkeit
bieten, die Effektivität von neuen Behandlungsan-
sätzen messbar zu machen.
Traumatische Störungen
nach der Diagnose Brustkrebs
Die Diagnose Brustkrebs kann posttraumatische Belastungssymptome auslösen. Wie die Studie
Cognicares um Dr. Kerstin Hermelink vom Brustzentrum der LMU-Frauenklinik zeigt, sind diese
bei der Mehrheit der Frauen noch ein Jahr nach der Diagnose messbar. Im Rahmen der von der
Deutschen Krebshilfe geförderten Studie Cognicares hat das Team um Kerstin Hermelink mehr als
160 Brustkrebspatientinnen über einen Zeitraum von einem Jahr wissenschaftlich begleitet und mit
60 Frauen ohne eine Krebsdiagnose verglichen. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher in der
Fachzeitschrift „Psycho-Oncology“.
8,1 Millionen: Eine der
größten Einzelinvesti-
tionen in medizinische
Großgeräte-Technologie
am LMU-Klinikum.
Diagnose Brustkrebs kann posttrauma-
tische Belastungssymptome auslösen.
Klinik für Allgemeine, Unfall-
und Wiederherstellungschirurgie
erfüllt DGU-Anforderungen.
Erstmals Eisen-
mangel-Screening
ohne Blutentnahme
möglich.
Neuer Biomarker könnte
Effektivität von Behandlungs-
ansätzen bei Alzheimer
messbar machen.
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