HIGHLIGHTS 2015
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Zum 1. September 2015 hat Prof. Dr. Sven Mahner den
Lehrstuhl für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie die
Direktion der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde
und Geburtshilfe am Klinikum der Ludwig-Maximilians-
Universität München übernommen. Er leitet die beiden
Standorte der Klinik in Großhadern und in der Innenstadt
an der Maistraße. Sein Vorgänger Prof. Dr. Klaus Friese ist
in den Ruhestand getreten. Mit dem neuen Operations-
zentrum am Campus Großhadern, den anstehenden bau-
lichen Großprojekten Portalklinik und Neues Hauner
sowie dem Masterplan zur Neugestaltung des Campus
Großhadern befindet sich das Klinikum in umfassendem
Wandel. Prof. Mahner: „Dadurch bieten sich einzigartige
Chancen, die Frauenheilkunde und Geburtshilfe, basie-
rend auf der großen Tradition der beiden Standorte, wei-
terzuentwickeln.“
frauenheilkunde und Geburtshilfe erhält
neuen direktor
Für seinen Kongressvortrag „Successful aging: Muskel-
schwund und Motoneuronenverlust bei Altersathleten“ im
Rahmen des Symposiums „Neuromuskuläre Erkran-
kungen im Alter“ wurde Privatdozent Dr. Michael Drey,
Leiter der Akutgeriatrie am Klinikum der Universität
München, mit dem Preis zur Förderung der interdiszi-
plinären Altersforschung ausgezeichnet. Der Preis
wurde zum ersten Mal im Rahmen des DGG-Jahreskon-
gresses verliehen.
dr. michael drey erhält Preis zur förderung der
interdisziplinären altersforschung
Der HighTechCampus der LMU in Großhadern/Martins-
ried ist um einen wichtigen Meilenstein erweitert: Das
neue Biomedizinische Centrum (BMC) ist am 26. Okto-
ber 2015 offiziell eingeweiht worden. Das BMC ist einer
der deutschlandweit größten Forschungsbauten der letz-
ten Jahre – mit Labors für derzeit etwa 60 Forschergrup-
pen und insgesamt rund 450 Mitarbeiter. In der Strategie
der LMU, Wissenschaft und Klinik eng zu verzahnen,
nimmt das BMC einen zentralen Platz ein, es wird bei-
spielhaft für den Brückenschlag zwischen Grundlagenfor-
schung und klinischer Anwendung stehen. Der Neubau
befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklini-
kum am Standort München-Großhadern, zu den Fakul-
täten für Chemie und Pharmazie mit dem Genzentrum,
der Fakultät für Biologie und dem Institut für Schlaganfall-
und Demenzforschung sowie unter anderem den
Max-Planck-Instituten für Biochemie und Neurobiologie.
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zentrum für zellforschung eröffnet
Am 1. November 2015 hat Prof. Dr. Siegfried Priglinger
(45) den Lehrstuhl für Augenheilkunde der Ludwig-
Maximilians-Universität sowie die Direktion der Augen-
klinik am Klinikum der Universität München übernom-
men. Prof. Priglinger kommt aus Linz, wo er zuletzt die
Universitätsaugenklinik der Johann Kepler Universität
leitete. Der Mediziner hat sich in den letzten Jahren in-
tensiv mit der Entwicklung neuer innovativer minima-
linvasiver Operationstechniken – z.B. DMEK (lamellärer
Hornhauttransplantation) minimalinvasiver Netzhautchi-
rurgie und refraktiver Laser- und Linsenchirurgie – be-
fasst. „Durch nationale und internationale Kooperationen
soll dieses Gebiet der modernen Augenchirurgie weiter-
entwickelt werden, um so noch bessere Ergebnisse für Pa-
tienten zu erzielen“, so Priglinger. „Neben der klinischen
Forschung wird in Zukunft der Stellenwert der Grundla-
genforschung durch Etablierung eines Zentrums für expe-
rimentelle Ophthalmologie gestärkt werden.“
Prof. dr. siegfried Priglinger übernimmt den
Lmu-Lehrstuhl für augenheilkunde
Bei Alzheimer-Kranken sammeln sich giftige Eiweiß-
klumpen im Gehirn an, die die Nervenzellen schädigen.
Als Auslöser für diesen verhängnisvollen Prozess gelten
kleine Eiweißfragmente, die sogenannten Beta-Amy-
loid-Peptide, die von scherenartigen Enzymen aus einem
Vorläufer-Protein herausgeschnitten werden. Nun gelang
einem internationalen Forscherteam um Christian Haass,
Inhaber des Lehrstuhls für Stoffwechselbiochemie der
LMU und Sprecher des Deutschen Zentrums für Neuro-
degenerative Erkrankungen in München, und Dr. Michael
Willem von der LMU eine fundamentale Entdeckung:
„Es gibt einen zweiten Weg, bei dem die scherenartigen
Enzyme ein alternatives Eiweiß aus dem Vorläuferprotein
herausschneiden“, sagt Christian Haass.
demenzforscher entdecken giftiges Peptid
Für die Behandlung des Mammakarzinoms steht inzwi-
schen eine ganze Reihe unterschiedlicher Medikamente
zur Verfügung: diverse Chemotherapeutika, Antikörper
und zielgerichtete Medikamente. Sicher zu prognostizie-
ren, welche Medikamente konkret bei jeder individuellen
Patientin zum besten Ergebnis – die komplette Remission
des Tumors – durch die neoadjuvante Therapie führen, ist
bislang unmöglich. Doch Wissenschaftler des Klinikums
der Universität München haben ein neues Verfahren ent-
wickelt und dessen Zuverlässigkeit bestätigen können.
Damit können sie jetzt vor Beginn der Behandlung ver-
lässlich abschätzen, welche Mono- oder Kombinationsthe-
rapie den optimalen Effekt sichert. „Wir haben erstmals in
einer prädiktiven multizentrischen Studie bewiesen, dass
unsere Methode funktioniert“, sagt Privatdozentin
Dr. Barbara Mayer von der Chirurgischen Klinik in Groß-
hadern, die von „einem großen Schritt in Richtung indivi-
dualisierte Tumortherapie“ spricht.
krebsbehandlung in der Petrischale