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R6: Oculopharyngeale Muskeldystrophie

R6a: Oculopharyngeale Muskeldystrophie (OPMD): Genotyp-Phänotyp Korrelation und molekulare Ätiologie

Die oculopharyngeale Muskeldystrophie (OPMD) ist eine im Erwachsenenalter ausbrechende Erkrankung, bei der es zur Vermehrung von kurzen GCG-Wiederholungssequenzen des PABP2 Gens kommt. Dies führt zur pathologischen Einlagerung des Genprodukts in intranukleären und intrazytoplasmatischen Einschlüssen (rimmed vacuoles), die morphologisch nicht immer klar von anderen Einschlusskörperchenerkrankungen abzugrenzen sind. Ziel dieser Studie ist daher die morphologische, immunhistochemische und molekularpathologische Untersuchung und Klassifizierung von OPMD und anderen Einschlusskörperchenerkrankungen. Dadurch könnte man Genotyp und Phänotyp der OPMD besser korrelieren und die unterschiedlichen Typen von Einschlusskörperchenerkrankungen anhand der Proteine in den intrazytoplasmatischen Einschlüssen voneinander abgrenzen.

Ansprechpartner

Projektleitung:
Prof. Dr. Ralf Schober

R6b: Molekulare Mechanismen der Oculopharyngealen Muskeldystrophie

Die Oculopharyngeale Muskeldystrophie (OPMD) ist eine Erbkrankheit, die im Erwachsenenalter einsetzt; Ursache ist eine Expansion einer natürlich vorkommenden Wiederholung einer Polyalanin-Sequenz im Bereich des N-Terminus des nukleären Poly(A)-bindenden Proteins (PABPN1; vormals PAB II oder PABP2). Dieses Protein spielt eine Rolle bei der Polyadenylierung von mRNA im Zellkern. Der Mechanismus, der der Krankheit zu Grunde liegt, ist noch nicht bekannt. Das mutierte Protein ist in in vitro-Tests voll funktionstüchtig, bildet aber in vivo intranukleäre Aggregate in Form von geordneten Filamentbündeln. Wir haben stabile Zelllinien generiert, in denen die Wildtyp-Form oder verschiedene Mutanten unter Kontrolle eines Tetracyclin-regulierbaren Promoters exprimiert werden. Diese Zellen wurden daraufhin analysiert, ob filamentöse Aggregate in Erscheinung treten, und untersucht, welche phänotypischen Konsequenzen die Aggregatbildung hat. Darüber hinaus sollten die intrazellulären proteolytischen Umsatzraten der mutanten und Wildtyp-Form des Proteins untersucht werden. Die Aggregatbildung konnte mit Hilfe eines rekombinanten Proteinfragments in vitro reproduziert werden. Die Aggregatbildung ist abhängig von der Anwesenheit einer expandierten Polyalanin-Sequenz. Kenntnisse über die Struktur und Stabilität der Aggregate ermöglichen es, Substanzen in einem Screening-Verfahren zu testen, die Einfluss auf die Aggregat-Bildung nehmen.

Ansprechpartner

Projektleitung:
Prof. Dr. Elmar Wahle