Mitochondriale Erkrankungen
Prof. Dr. med. Thomas KLOPSTOCK
Projektbeschreibung
In den Mitochondrien findet die ß-Oxidation als Endstrecke des Lipidmetabolismus und der Zitronensäurezyklus als Endstrecke des Kohlenhydrat- und Proteinmetabolismus statt. Die bei diesen Prozessen gewonnenen Reduktionsäquivalente werden über die mitochondriale Atmungskette auf Sauerstoff übertragen. Die hierdurch freiwerdende Energie in Form von ATP ist die Hauptenergiequelle aller Zellen.
An der Aufrechterhaltung von Struktur und Funktion der Mitochondrien sind ca. 1500 Proteine beteiligt. Diese werden zum großen Teil nukleär codiert und in die Mitochondrien importiert, nur 13 Polypeptide werden von der mitochondrialen DNA (mtDNA) selbst codiert.
Als mitochondriale Erkrankungen bezeichnet man alle Erkrankungen, die mit einer Fehlfunktion der Mitochondrien einhergehen, insbesondere mit einer Beeinträchtigung des Energiestoffwechsels. Dies sind zum einen die genetischen Erkrankungen mit Mutationen der mtDNA (z. B. die chronisch progressive externe Ophthalmoplegie, die Lebersche hereditäre Optikusneuropathie, das MELAS-Syndrom) und mit Mutationen in nukleär codierten mitochondrialen Genen (z. B. das Leigh-Syndrom, die Friedreich-Ataxie, eine Form der hereditären spastischen Paraplegie). Außerdem spielt der mitochondriale Energiestoffwechsel eine entscheidende Rolle in der Produktion von freien Sauerstoff-Radikalen und in der Einleitung von Apoptose, so dass man davon ausgeht, dass viele neurodegenerative Erkrankungen (v. a. der M. Parkinson) und auch das Altern selbst durch eine mitochondriale Störung mitverursacht sind.
Hauptziele der Arbeitsgruppe sind:
1) Untersuchungen zu Klinik und Verlauf mitochondrialer Erkrankungen (siehe auch www.mitoNET.org, www.baur-institut.de)
2)Therapiestudien bei mitochondrialen Erkrankungen (siehe auch www.LHON.de)
3) Untersuchung der Zusammenhänge zwischen mitochondrialem Energiestoffwechsel und Neurodegeneration (-insbesondere bei M. Parkinson und beim Altern)
Publikationen
Förderung
Bundesministerium für Bildung und Forschung: NGFN 2 (2004-2006)
„German Mouse Clinic“ im Rahmen des Deutschen Humangenom-Projekts
Bundesministerium für Bildung und Forschung: NGFN 1 (2001-2004)
„German Mouse Clinic“ im Rahmen des Deutschen Humangenom-Projekts
Wilhelm-Sander-Stiftung (2000-2003)
Wirkung von Kreatin auf die Progredienz der Parkinson-Erkrankung