Oligonukleotide und Infektionen
Bereich D: Oligonukleotide und Infektionen
D1 Max-von-Pettenkofer-Institut, Lehrstuhl Bakteriologie
Modulation der Immunantwort durch Yersinia LcrV und Oligonukleotide im Mausinfektionsmodell
Prof. Dr. med. Dr. rer nat. Jürgen Heesemann
Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie
Lehrstuhlinhaber für Bakteriologie
Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie
Medizinische Fakultät der Universität München
Pettenkoferstraße 9a, 80336 München
Tel. 089-2180-72800, Fax -72802, heesemann(at)mvp.uni-muenchen.de
1.1 Ziele und Arbeitsprogramm
Die immunmodulierende Wirkung von TLR-, NALP- und RIG-I-Agonisten (PAMPs) (hier: Yersinia LcrV und synthetische CpG-Oligonukleotide) und Salmonella-Lebendvakzine sollen im Mausinfektions- und im Maustumormodell untersucht werden hinsichtlich Wirkung auf das Wachstum beziehungsweise Reduktion von Erregern oder Tumorzellen. Darüber hinaus soll die Wirkung von YOPs auf die PAMP-abhängigen Signalwege geklärt werden. Diese Untersuchungen sollen zum besseren Verständnis der Pathogenitätsstrategie von Yersinien und zur gezielten Herstellung von wirksamen Lebendvakzinen beitragen.
Folgende Fragestellungen werden bearbeitet:
1. Wie beeinflussen die verschiedenen YOPs (YopH: Proteintyrosinphosphatase; YopE und YopT: Inaktivatoren von RhoA und Rac; YopP: Inhibitor für MAP-Kinasen und IKKb) die Signaltransduktion von TLR-, NOD1/2- und RIG-I-Agonisten?
2. Kann die durch LcrV verursachte IL-10-bedingte Immunsuppression einer Yersinien-Infektion im Mausmodell durch immunstimulatorische CpG-Oligonukleotide aufgehoben werden?
3. Kann durch immunstimulatorische Oligonukleotide die Tumor-Immunisierung mittels rekombinanter Salmonellen-Lebendvakzine verbessert werden?
1.2 Geplante Promotionsprojekte im Kolleg
1. Die Wirkung von Yersinia YOPs auf TLR- und NOD1/2-aktivierte Signalwege
(naturwissenschaftliche Promotion).
2. Einfluss von immunstimulatorischen CpG-Oligonukleotiden auf den Verlauf der Yersinia enterocolitica-Infektion im Mausmodell (medizinische Promotion).
3. Entwicklung einer anti-EGFR2/KDR Salmonella-Lebendvakzine zur Reduktion des
Tumorwachstums im Maustumormodell (naturwissenschaftliche Promotion).
4. Immunhistologische Untersuchungen von Mäusen mit Defekten des angeborenen
Immunsystems nach peroraler Yersinia-Infektion (medizinische Promotion).
1.3 Vorhandene Methoden
a) Genklonierung in Bakterien, Zelltransfektion, Herstellung und Reinigung von rekombinanten Proteinen, 1D- und 2D-Gelelektrophorese (S2-Labor), b) Immunhistologie, Zytofluorometrie, konfokale Laser-Raster-Mikroskopie, c) Mausinfektionsmodelle, Maustumormodell.
D2 Max-von-Pettenkofer-Institut, Lehrstuhl Virologie, Genzentrum
Mechanismen und Konsequenzen der Inhibition von RIG-I-like-Rezeptoren (RLR) durch virale und zelluläre Faktoren
Prof. Dr. rer. nat. Karl-Klaus Conzelmann
Diplom-Biologe, Lehrstuhl für Virologie
Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie und
Genzentrum
Medizinische Fakultät der Universität München
Feodor-Lynen-Straße 25, 81377 München
Tel. 089-2180-76-851, Fax -76-899, conzelma(at)lmb.uni-muenchen.de
2.1 Ziele und Arbeitsprogramm
Die Ziele umfassen die biochemische Charakterisierung der Bindung, die Herstellung von nicht‑bindenden Protein- und Virus-Mutanten und die Analyse der Wirtszell-Antwort gegenüber MDA-5-inhibierenden und nicht-inhibierenden Viren.
2.2 Geplante Promotionsprojekte im Kolleg
1. Biochemische Charakterisierung der Bindung von MDA-5, MV-V und RV-P.
2. Herstellung von rekombinanten MV-V und RV-P mit „MDA-5-Defekten“ und Analyse der
Wirtszell-Aktivierung.
2.3 Vorhandene Methoden
a) Molekularbiologie: Rekombinante Nukleinsäuren, eukaryontische Expression, b) Virologie: Herstellung rekombinanter Rhabdo- und Paramyxoviren, c) Zellbiologie, Signalübertragung, Proteinbiochemie.