ALS-Sprechstunde

Motoneuronerkrankungen sind degenerative Multisystemerkrankungen, in deren Verlauf es vor allem zu einer zunehmenden Atrophie und Funktionseinschränkung der Willkürmotorik (Sprech-, Schluck-, Atemhilfs-, Extremitäten- und/oder Rumpfmuskulatur) kommt. Zu den Motoneuronerkrankungen zählen die Unterformen Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), die spinalen Muskelatrophien (SMA), die spinobulbäre Muskelatrophie Typ Kennedy (SBMA) sowie weitere seltenere Sonderformen.

Die ambulante Versorgung der Patienten mit Motoneuronerkrankungen wird am Klinikum an beiden Standorten (Großhadern und Innenstadt) gewährleistet.

Am Campus Innenstadt (Friedrich-Baur-Institut) werden ambulant sowohl ALS-Patienten als auch Patienten mit anderen Motoneuronerkrankungen (SMA, SBMA und Postpolio-Syndrom) im Rahmen der Spezialsprechstunden betreut.

Neben den Angeboten am Friedrich-Baur-Institut besteht am Campus Großhadern auch eine ambulante Sprechstunde, allerdings nur mit dem Schwerpunkt auf der Behandlung und Betreuung von ALS-Patienten.

Die Betreuung von Patienten mit Motoneuronerkrankungen, insbesondere der ALS-Betroffenen, stellt hohe Anforderungen nicht nur an die medizinische Versorgung, sondern auch an die psychosoziale Begleitung und die Versorgung mit angepassten Hilfsmitteln. Die Verringerung der Symptomlast, die Verbesserung der Lebensqualität sowie der sozialmedizinischen Versorgung bedürfen der engen Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern.

Neben allen diagnostischen Möglichkeiten eines universitären Hauses ist es unser Ziel, die Patienten und deren Angehörige bestmöglich während des Krankheitsverlaufes zu beraten und zu betreuen. Hierzu gehören alle medizinisch-versorgenden Aspekte wie medikamentöse Behandlungsoptionen, Versorgung mit einer PEG-Sonde, Einleitung von Beatmungshilfen (z.B. nicht-invasive intermittierende Heimbeatmung mittels BiPAP), sozialmedizinische Aspekte (Schwerbehindertenausweis, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Rehabilitationsleistungen etc.), sowie die palliativmedizinische Betreuung. Diese Leistungen werden am Friedrich-Baur-Institut auch im Rahmen der stationären Versorgung angeboten.

Die psychosoziale Beratung umfasst konkrete Hilfestellungen bei persönlichen, beruflichen und sozialen Belastungen. Schwerpunkte sind Fragen zur Krankheitsbewältigung und die Begleitung in Krisensituationen. Die physiotherapeutische Beratung unterstützt Betroffene darin, geeignete Therapiemöglichkeiten zu finden und unterstützt bei der Auswahl und der Versorgung mit gut geeigneten und individuell angepassten Hilfsmitteln.

Wir arbeiten eng zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke - Landesverband Bayern e.V. - sowie den Angeboten der ambulanten und stationären Palliativversorgung.

Klinische Kooperationen

Die Motoneuronambulanz am Campus Großhadern sowie das Friedrich-Baur-Institut am Campus Innenstadt sind Teil des Neuromuskulären Zentrums Bayern-Süd sowie Mitglieder der Münchner ALS-Allianz (Zusammenschluss der Motoneuronsprechstunden des LMU Klinikum (Campus Großhadern und Friedrich-Baur-Institut), des Klinikums rechts der Isar und des Krankenhaus Agatharied) und des Deutschen Netzwerks für Motoneuronerkrankungen (MND-NET).

Ihre Ansprechpartner im Institut

Prof. Dr. med. Peter Reilich M.A.
zusammen mit dem Team der DGM – Landesverband Bayern e.V.:
Psychosoziale Beratung:
Dipl.-Soz.päd. Albertine Deuter und Dipl.-Soz.päd. Anne Mosbauer M.A. (psychosoziale Beratung)
Christine Kulla und Birgit Zang (Hilfsmittelberatung)

Terminvereinbarung

Die Terminvereinbarung erfolgt über die Ambulanz des Friedrich-Baur-Instituts.



Team der ALS-Sprechstunde

V.l.n.r.: Damen: Fr. Mosbauer, Fr. Zang, Fr. Deuter (DGM), Herren: Prof. Dr. Reilich, PD Dr. Schöberl