UV-Strahlung

Projektionen, die sich mit dem Einfluss des Klimawandels beschäftigen, sind sehr komplex und unterliegen zahlreichen weiteren Einflussfaktoren, deren Prognose wiederum Unsicherheiten unterworfen, beispielsweise wie sich die Bewölkung unter dem Einfluss des Klimawandels verändert. Bereits registriert wurde, dass Ozonniedrigereignisse häufiger werden – also ozonarme Luftmassen, die teilweise mit sehr hohen UV-Strahlungseinheiten einhergehen können. Da sie bevorzugt im Frühjahr auftreten, treffen sie auf eine Haut, die besonders empfindlich auf UV-Strahlen reagiert.

Ein sehr wichtiger Punkt ist jedoch auch das sich aufgrund der wärmeren Temperaturen verändernde Freizeitverhalten. Da mehr Zeit im Freien verbracht wird, steigt die UV-Exposition automatisch. Kelfkens et al. (2002) modellierten, dass die aufgrund des Klimawandels in Mitteleuropa auftretenden Hautkrebsfälle noch mehrere Jahre zunehmen werden.

Für Deutschland zeigen die Daten des RKI, dass die Inzidenz seit den 1970ern langfristig angestiegen ist, sodass das maligne Melanom eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland ist.

Dabei sind vor allen Dingen Sonnenbrände in Kinder- und Jugendjahren ein wichtiger Risikofaktor. Ebenfalls zu erwähnen ist das Gesundheits- und Schönheitsideal sonnengebräunter Haut. Studien an Mäusen lassen zudem vermuten, dass die Umgebungstemperatur die Kanzerogenität von UV-Strahlen beeinflusst und die Ergebnisse annäherungsweise auf den Menschen übertragbar sind.


Inhalte der Fortbildungseinheit „UV-Schutz nur im Sommer? Prävention von Hautkrebs“:

  • UV-Strahlung und UV-Index
  • Akute und chronische Sonnenschäden
  • Hautkrebsarten
  • Prävention von akuten und chronischen Sonnenschäden
    • Sonnenschutzcremes
    • Textiler Sonnenschutz

Good-To-Know

  • Lichtschutzfaktor (LSF) = (Minimale Erythemdosis mit Creme) ÷ (Minimale Ertythemdosis ohne Creme)
    Beispiel: Nach 20 minuten Sonnenbaden bekommen Sie einen Sonnenbrand. Bei Auftragen einer Creme mit LSF 10 bekämen Sie erst nach 200 Minuten einen Sonnenbrand
  • Wirksamkeit Sonnenschutzfaktor (SPF):
    • SPF ist von der Auftragsmenge abhängig und wird basierend auf 2mg/cm² berechnet
    • Die Abnahme des Schutzfaktors korreliert mit der Abnahme der Auftragungsmenge exponentiell
    • Die halbe Auftragsmenge eines Sonnenschutzmittels mit einem SPF von 60 hat noch einen Schutzfaktor von 7,7
  • Sonnencremes - wichtige Regeln:
    • Mindestens 20 Minuten vor Exposition auftragen
    • Ausreichende Menge auftragen (>2mg/cm²)
    • nach dem Schwimmen oder Sport (Schwitzen) wieder auftragen
    • Cremes sollten wasserfest und photostabil sein

Quelle: Prof. Dr Perry Lehmann


Hinweis

Aus datenschutzrechtlichen Gründen können wir Vortrag und Video an dieser Stelle leider nicht veröffentlichen.

Gerne verweisen wir Sie auf die sehr informativen Seiten des Bundesamtes für Strahlenschutz zu UV-Strahlung und den gesundheutlichen Wirkungen.

Folgende Themen werden behandelt:


Weiterführende Informationen


Literaturhinweise

  • Bundesamt für Strahlenschutz, Bundesinstitut für Risikobewertung, Robert Koch-Institut & Umweltbundesamt 2012. Themenheft UV-Strahlung. UMID 2/2012.
  • Bais et al. 2015. Ozone depletion and climate change: impacts on UV radiation. Photochemical & Photobiological Sciences 14, 19-52.
  • Robert Koch-Institut 2016. Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland.
  • Baldermann & Lorenz 2019. UV-Strahlung in Deutschland: Einflüsse des Ozonabbaus und des Klimawandels sowie Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Bundesgesundheitsbl 65 (5), 639-645.